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5 Fragen — 5 Antworten: mit Arved Fuchs

28. März 2017

Arved Fuchs

Arved Fuchs (1953 in Bad Bramstedt geboren) ist ein deutscher Polarforscher und Buchautor. Bekannt wurde er  durch zahlreiche Fernsehdokumentationen und Fotoreportagen. wissensschule tauschte sich mit ihm über die Auswirkungen des Klimawandels, internationale Jugendcamps zum Thema Klimaerwärmung sowie die Auswirkungen der aktuellen Flüchtlingsproblematik aus.

Viele Schülerinnen und Schüler wissen nach der Schule oftmals nicht , wohin für sie die Reise gehen soll — direkt ins Studium, eine Ausbildung machen oder  im Ausland erste Erfahrungen sammeln? Den eigenen Interessen folgen und unsicheres Terrain betreten oder einen sicheren Weg gehen? Wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Für meine persönliche Orientierung war es sehr wichtig zu reisen und ins Ausland zu gehen. Das hat meinen Horizont in vielerlei Hinsicht erweitert. Reisen und fremde Kulturen kennen zu lernen war immer mein Interessensschwerpunkt. Diese Begegnungen mit anderen Kulturräumen haben mich geprägt und viele Dinge die ich vorher glaubte zu wissen, relativiert.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka will an den Schulen ein Unterrichtsfach zur Vorbereitung auf die Herausforderungen des Alltags einführen als Reaktion auf den Tweet der damals 17-jährigen Schülerin Naina. Ein Weg in die richtige Richtung, wie ist Ihre Meinung dazu?

Naina hat Recht. Schule soll auf das Leben vorbereiten und dazu gehört neben den klassischen Lehrinhalten auch ein gewisser Pragmatismus.

Seit Jahrzehnten sind Sie in Regionen unterwegs, die bereits heute vom Klimawandel betroffen sind. Inwiefern ist der Klimawandel bereits allgegenwärtig und warum ist es so schwierig, die Mitgliedsländer des Kyoto-Protokolls von der Notwendigkeit der Einhaltung reduzierter Treibhausgase zu überzeugen?

Die aktuelle Flüchtlingsproblematik gibt nur einen Vorgeschmack auf das was passieren wird, wenn die Nationen keine verbindlichen Obergrenzen für CO2 Emissionen festschreiben. Die Klimaflüchtlinge werden hinzu kommen. Was sollen Menschen denn machen, wenn das Wasser zur Neige geht oder Überschwemmungen ihre Ernten zerstören oder ihnen den Lebensraum nehmen? Sie werden wandern. Die Auswirkungen des Klimawandels sind subtil und nicht  immer leicht zu begreifen. Aber die Veränderungen sind vielerorts bereits sichtbar. Wissenschaftler warnen seit Jahren vor den Folgen des ungebremsten Klimawandels. Aber es geht hier nicht nur um politische Entscheidungen, es geht um viel Geld. Lobbyisten und die ewig gestrigen Klimaskeptiker versuchen das Problem zu bagatellisieren. Politiker denken in Legislaturperioden und die CEOs in Shareholders Value. Das ist Teil des Dilemmas.  Es lohnt sich aber in den Klimaschutz zu investieren, da die Folgen einer ungebremsten Klimaerwärmung ungleich teurer werden als ein rechtzeitiges und dringend notwendiges Gegensteuern. Es ist ein Investment in die Zukunft.    

2007 hatten Sie die Idee ein internationales Jugendcamp ins Leben zu rufen, in dem die Thematik "Klimaerwärmung" den Schwerpunkt bilden sollte. Mittlerweile hat es die neunte Auflage des internationalen Jugendcamps gegeben. Was können Sie jungen Menschen mit auf den Weg geben, damit sie lernen, dass jeder einen Beitrag leisten kann, um den Klimawandel einzudämmen?

Unser Ziel ist es die jungen Menschen für die Klima- und Umweltproblematik zu sensibilisieren. Das erfolgt nicht in einer  Art Frontalunterricht. Es gibt Vorlesungen von   Wissenschaftlern um einen  theoretischen Unterbau zu  vermitteln. Danach geht es raus in die Natur. Natur sinnlich erfassen und Zusammenhänge verstehen. Wir wollen den Teilnehmern nicht sagen, was sie zu tun oder zu lassen haben –sie sollen selbstständig ihre Schlüsse ziehen. Es gibt im Englischen den Begriff des „Concerned Citizan“. Genau das möchten wir bewirken – das junge Menschen sich einmischen, sich engagieren und aktiv gestalten. Es geht um ihre Zukunft. 

Bitte vervollständigen Sie den nachfolgenden Satz: "Sich selbst zu erfahren, bis an seine Grenzen zu gehen, lohnt sich, weil..." 

... man nur so über sich hinaus wachsen kann, neue Erkenntnisse gewinnt und dadurch lernt Dinge differenzierter einzuschätzen.

Veröffentlicht am 28.03.17

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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