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Abi & jetzt?!: Und das sagen unsere Promis dazu, Teil 3

8. März 2016

Die Frage, was man nach dem Abitur vorhat, nervt nicht nur die Abschlussklassen. Mit der Antwort „Irgendetwas mit …“ zählen einige Schüler schon zu den Entschlossenen. Wie haben Sie die Zeit erlebt als Sie Ihr Abi gemacht haben?

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Dr. Michael Kemmer 

Man könnte es vielleicht als Silvesterparty-Phänomen bezeichnen: „Frühzeitig entscheiden, wo man hingeht, ist uncool.“ Aber im Ernst: Heutzutage legen sich Berufseinsteiger ja nicht fürs ganze Berufsleben in einer Branche oder gar einem Unternehmen fest. Das ist sicher anders als zu der Zeit, als ich mich für den Berufseinstieg mit einer Banklehre entschieden habe. Da es den eher klassischen oder „sicheren Weg“ nach meiner Beobachtung so eindeutig nicht mehr gibt, liegt sicherlich eine Chance darin, der persönlichen Begeisterung zu folgen – wenn man die Möglichkeit dazu hat. Bei mir waren das offensichtlich schon sehr früh Zahlen, und das zieht sich bis heute durch.

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Dr. Sven Baszio

Aus Vernunftgründen habe ich seinerzeit ein Informatikstudium begonnen und parallel aus Leidenschaft im Doppelstudium Biologie studiert. Dann bin über die Paläontologie in die Wissenschaftsadministration gekommen. Heute freue ich mich, dass ich in jeder Lebensphase das machen durfte, was mir am meisten Spaß gemacht hat. Daher rate ich jedem jungen Menschen, seinen Neigungen zu folgen. Denn nur bei echter Leidenschaft, kann man sein Potenzial voll entfalten. Der Schritt nach der Schule wird oft unter sehr hohem Druck und damit viel zu verkopft gefällt. Dabei legt sich mit dieser Entscheidung niemand lebenslang fest. Vielmehr verlaufen die erfolgreichen Karrierewege selten geradlinig.

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Dr. Rainer Bölling

Als ich 1964 Abitur machte, war Berufsberatung am Gymnasium noch ein Fremdwort. Als einziges Kind einer Kriegerwitwe im Haus meiner Großeltern ohne akademischen Hintergrund aufgewachsen, erhielt ich auch von dieser Seite wenig Einblick in die Berufswelt. Dass ich als guter Schüler studieren würde, galt aber als selbstverständlich, und so habe ich wie mein Vater ein Studium für das höhere Lehramt aufgenommen. Das entsprach auch dem damaligen Zeitgeist, hatte doch Georg Picht gerade das Horrorbild einer deutschen Bildungskatastrophe an die Wand gemalt und für die nächsten zehn Jahre einen Bedarf von 300.000 Lehrern errechnet.

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Dr. Sybille Klenzendorf 

Das Wichtigste an einem erfolgreichen und glücklichen Berufsleben ist es, dieses mit Leidenschaft und Herz zu betreiben. Einige wenige Schüler wissen schon von Klein an, was sie später einmal werden wollen oder aber was für einen Weg sie gehen müssen, um ihren Traumberuf zu verwirklichen.  Ich hatte das Glück schon als kleines Kind zu wissen, dass ich etwas mit Tieren und Natur machen wollte.  Ein tolles Studium in den USA, praktische Erfahrungen in Volontärprojekten, wie  zum Beispiel beim US Park Service, Auslandserfahrung in Nordamerika, Afrika und Asien und viel Kontaktpflege haben es mir ermöglicht, beim WWF als Naturschützerin zu arbeiten.

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Maike van den Boom

Auf jeden Fall den eigenen Interessen folgen, das ist der sicherste Weg das Beste aus deinen Talenten zu machen. Auch wenn er oft die meisten Überraschungen, Umwege und auch jede Menge Irrwege kennt. Aber nur so lernen wir uns selbst besser kennen. Lieber einmal mit Schmackes auf die Nase fallen, als nicht den Mut zu haben etwas Neues aus zu probieren. Letztendlich werden wir immer um eine Erfahrung reicher.

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Joachim Masannek

Ich wusste, was ich wollte. Ich wollte Schriftsteller werden. Das Problem war nur: wie? Das konnte mir keiner in der Provinz in Bockum-Hövel sagen. Deshalb habe ich zuerst meinem Vater zuliebe ein BWL-Studium getestet, das dann wegen Zivildienst abgebrochen und danach ein Gemanistik- und Philosophiestudium begonnen. Nach dem Grundstudium bin ich dann an die Hochschule für Fernsehen und Film in München gegangen, weil mir das filmische Erzählen mehr zugesagt hat und das Germanistikstudium sich als Sackgasse herausgestellt hat. Geholfen hätte mir damals, wenn man mir gesagt hätte, ein Schriftsteller muss erst einmal etwas erleben, also lasse Dir Zeit. Deshalb habe ich meine Söhne dazu aufgefordert, nach dem Abitur erst einmal zu reisen. Ich denke, das ist für alle Berufe wichtig, dass man Lebenserfahrungen sammelt, die nicht unbedingt etwas mit dem Beruf zu tun hat. Außerdem macht es die heute viel zu schnelllebige Welt etwas langsamer.

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Professor Andreas Kuckertz 

Wenn man als Schüler durch all die Möglichkeiten verunsichert ist, die sich nach der Schule auftun, dann kann ich das mehr als verstehen. Es gibt Tausende verschiedener Studiengänge, es gibt unendlich viele andere Möglichkeiten. Aber natürlich liegt darin auch die Chance verborgen! Denn es ist ja klar: Besser wählen können als überhaupt keine Wahl zu haben. Sicherheit darf bei der Entscheidung aber wohl keine Rolle spielen – denn wenn man einmal ehrlich ist, dann gibt es Sicherheit ja überhaupt nicht. Und was ist schlimmer, als die eigenen Interessen geopfert zu haben für vermeintliche Sicherheit, nur um dann feststellen zu müssen, dass daraus doch nichts geworden ist? Manchmal hilft ja ein Kompromiss. Ich beispielsweise habe nach der Schule erst einmal eine kaufmännische Ausbildung in einem Medienunternehmen gemacht – das Kaufmännische für die gefühlte Sicherheit, die Medienprodukte des Unternehmens für meine Interessen.

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Arved Fuchs

Für meine persönliche Orientierung war es sehr wichtig zu reisen und ins Ausland zu gehen. Das hat meinen Horizont in vielerlei Hinsicht erweitert. Reisen und fremde Kulturen kennen zu lernen war immer mein Interessensschwerpunkt. Diese Begegnungen mit anderen Kulturräumen haben mich geprägt und viele Dinge die ich vorher glaubte zu wissen, relativiert.

Veröffentlicht am 08.03.16

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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