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Bestattungsfachkraft

23. Mai 2012
Foto: Lisa  / pixelio.de

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Sehr ratsam ist es, dass man vor Beginn der Ausbildung auf jeden Fall ein Praktikum machen sollte, um wirklich sicher zu stellen das man mit dem Thema Tod, welches später alltäglich präsent sein wird, auch keine Schwierigkeiten hat. Im Praktikum sollte drauf geachtet werden, dass man auch Kontakt zu Verstorbenen hat, sei es durch beiwohnen einer hygienische Versorgung oder Ansehen der fertigen Aufbahrung. Ich habe in meiner Ausbildungszeit sehr häufig den Fall erlebt, dass Leute nur im Büro angewandt wurden und als es dazu kam das der erste Verstorbene versorgt werden sollte, diese Leute dann festgestellt haben das der Job gar nichts für sie ist. Dieses Verhalten der Arbeitgeber führte dazu dass wir zu Beginn mit rund 55 Leuten gestartet sind und am Ende der dreijährigen Ausbildung nur rund 25 Leute übrig blieben. In meinem Fall habe ich ein halbes Jahr eine Praktikum gemacht um wirklich sicher zu sein das ich keine psychischen Probleme damit habe. Es ist ja nun mal auch ein etwas außergewöhnlicher Beruf. Klar gibt es den Fall das jemand eine Ausbildung zum Bestatter machen möchte der in einem Familienbetrieb aufgewachsen ist und später mal diesen übernehmen möchte, aber wenn dies nicht gegeben ist, so wie es bei mir auch war, dass man also von jetzt auf gleich Tag für Tag mit dem Thema Tod zutun hat, dann sollte man das vorher durch ein solches Praktikum sorgsam für einen selber prüfen.

Wenn dieses Praktikum einem Aufschluss gegeben hat, dann kann man getrost in die dreijährige Ausbildung starten. Die Ausbildung ist gekoppelt mit der Berufsschule, es gibt insgesamt drei Schulen die diese Abteilung anbieten. In meinem Fall war es die Berufsschule in Wermelskirchen. Die Schule findet immer Blockweise statt, zwischen drei und sechs Wochen. Dies ist von Vorteil da eine etwas größere Entfernung als wie man es sonst kennt gegeben ist. In meinem Fall waren es 100 km, was im Verhältnis zu den meinen Klassenkameraden noch sehr gering war. Man sollte sich auf jeden Fall eine Unterkunft in der näheren Umgebung suchen. Diese Unterkünfte findet man sehr häufig im Bergischen-Land, da die Leute von dieser Ausbildung wissen und daher mitbekommen haben, dass viele von außerhalb kommen. In der Berufsschule hat die sogenannten „Standard-Fächer“, wie z.B. Rechnungswesen, Deutsch etc. Die Fächer sind jedoch speziell auf die Bestatter zugeschnitten, sodass man beispielsweise im Deutschunterricht sich mit Versen und Gedichten zum Thema Tod befasst, welche auch in Traueranzeigen angewandt werden. Außerdem lernt man wie der Trauerdruck, d.h. das aufsetzten und schreiben von Traueranzeigen, Nachrufen, Totenzettel etc. funktioniert. Dann gib es noch die „Spezial-Fächer“, die wirklich nur für die Bestatter sind, wie z.B. das Fach Hygienische Versorgung, indem man mit den äußerst wichtigen Hygienemaßnahmen, die zu beachten sind, vertraut gemacht wird.  Hygienische Maßnahmen sind sehr stark einzuhalten, da man immer wieder mit Verstorbenen in Kontakt kommt, die beispielsweise an einer ansteckenden Krankheit gelitten haben, welche sich natürlich auch nach Eintritt des Todes noch verbreiten kann. Teil der Religionslehre ist zum einen die verschieden Bestattungsritual der einzelnen Religionen, aber auch zum Ende hin der Ausbildung die Trauerpsychologie. Der ganze Schulalltag ist also auf die Bestatter zugeschnitten und sehr wichtiger Bestandteil der Ausbildung.

Natürlich gibt es auch wie bei anderen Berufen eine sogenannte ÜBL (Überbetrieblicher Lehrgang), diese ÜBL finden im schönen Münnerstadt statt. Münnerstadt ist ein kleines Örtchen im Frankenland, welches das Hauptausbildungszentrum der Bestatter beheimatet. Das Ausbildungszentrum ist sehr beeindruckend, modern, vielseitig und die beste Gelegenheit die Praxis des Bestatters zu lehren. Das Klima und die Arbeitsweise unterscheidet sich völlig zu Berufsschule, da man hier keine Lehrer vorfindet, sondern Dozenten die selber Bestatter, Bestattermeister oder Thanatologen sind. Während der Ausbildungszeit wird man insgesamt drei Wochen dort zugegen sein. Die erste ÜBL geht über eine Woche und beinhaltet die Themenschwerpunkte: Grabaushub, Aufbahrung und Dekoration.

Da die Bestatter nach dem Bayerischem Bestattungsgesetzt ausgebildet werden, und es dort üblich ist das die Bestatter mit eigenem Bagger das Grab ausheben (nicht wie üblich die Stadt), bekommt man den Umgang mit den Werkzeugen einschl. dem ausheben per Hand und Bagger beigebracht. Für diese Lehrstunden gibt es einen extra „Lehrfriedhof“ auf dem Gräber nachgebildet sind, welche aber nicht belegt sind. Durch diesen Lehrfriedhof ist es den Bestattern möglich alles was zur Friedhofstechnik gehört, zu lernen und auch praktisch zu üben.

Die zweite ÜBL geht über zwei Wochen und befasst sich ausschließlich mit den Themen Trauerpsychologie und Beratungsgespräch.

Das sind erst mal die grundlegenden Informationen zur Ausbildung zur Bestattungsfachkraft. Wer noch nähere Informationen haben möchte kann sich gerne jederzeit mit mir in Verbindung setzen.

Michael Syben
m.syben@bestattungen-hellmann.com

Veröffentlicht am 23.05.12

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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