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Digitale Bildung in der Schule

25. Mai 2016

Der Umgang mit heterogenen Lerngruppen bedeutet für uns Lehrkräfte vielfältige Herausforderungen. Jede einzelne Schülerin und jeder einzelne Schüler soll schließlich individuell gefördert werden, so dass die Lernpotenziale aller Schüler voll ausgeschöpft werden und die Schule den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen aller Kinder und Jugendlichen Rechnung trägt.

So anspruchsvoll ist es jedenfalls als Vision unter der Rubrik Schulpolitik auf dem Bildungsportal des Landes Nordrhein-Westfalen formuliert: LINK (abgerufen am 20.05.2016)

Pädagogisch betrachtet ist so eine Schule im Sinne der Chancengerechtigkeit natürlich höchst wünschenswert und sinnvoll. Im Alltag dagegen sieht die Welt bekanntlich schon wieder ganz anders aus. Um die 30 Schüler lernen bei uns in einer Klasse. Die Lernpotenziale jedes einzelnen optimal auszuschöpfen, würde in jedem Fach bedeuten: 30 individuelle Diagnosen zu den Lernständen, 30 individuelle Förderpläne und 30 Wege zu entwickeln, das angestrebte Förderziel zu erreichen.

Mit den traditionellen Werkzeugen aus Tafel, Papier und Stift oder Kopierer ist das nicht zu schaffen. Nur mit Hilfe digitaler Technik lässt sich eine solche berechtigte Forderung auch umsetzen.

Seit etwa zwei Jahren haben wir an unserer Realschule mit einer moodle-basierten Plattform gearbeitet und selbst digitale Lernmaterialien erstellt, was einen enormen Arbeitsaufwand bedeutet hat. Gerade wenn das Material differenziert und mit direktem Feedback ausgestattet sein soll.

Daher kam es uns sehr gelegen, dass es mit dem Web-Portal kapiert.de nun eine plattformunabhängige Lernumgebung gibt, die den gleichen Ansatz hat und unsere Arbeit positiv unterstützen kann.

Seit Februar 2016 sind wir nun mit unseren zwei Projektklassen aus den Jahrgängen 7 und 8 in kapiert.de aktiv. Die Schüler sind von diesem Zusatzangebot begeistert und nutzen es fleißig zu Hause und in Vertretungsstunden im Computerraum. In nächster Zeit werden wir kapiert.de auch mit den Tabletklassen vermehrt im Unterricht einsetzen.

Die Rückmeldungen der Schüler zum außerunterrichtlichen Einsatz von kapiert.de sind durchweg positiv. Die Schüler finden die Möglichkeiten, sich Lerninhalte nochmals im eigenen Tempo zu erarbeiten und neues Wissen in Übungsaufgaben mit sofortigem Feedback testen zu können, sehr hilfreich. Neben den digitalen Übungen, die das Buch perfekt ergänzen, nutzen sie die zusätzliche Möglichkeit der Vorbereitung auf Hausaufgaben sehr gerne. Mit wenigen Klicks stellen sich die Schüler ihren individuellen Vorbereitungskurs zusammen. Sie wählen dazu die prüfungsrelevanten Themen im Menü aus und kapiert.de stellt ihnen einen individuellen Vorbereitungskurs mit Übungen und Ergebnisauswertung zusammen. Diesen Kurs arbeiten sie dann selbständig und eigenverantwortlich durch. Hier werden Kompetenzen eingefordert, die meiner Meinung nach für das lebenslange Lernen und den damit verbundenen Erfolg der Schüler äußerst erstrebenswert sind. Dass sie für ihre Aktivitäten in der Plattform zusätzlich durch ein Punktesystem belohnt werden, ist ein beliebtes Feature aus dem Bereich Gamification. Es verblüfft mich immer wieder, welch motivierenden Einfluss dies auf Schüler –auch der älteren Jahrgänge,hat.

Die Aufgaben im Portal selbst sind abwechslungsreich gestaltet, es gibt verschiedenste Formate, vom bekannten Multiple-Choice, über Zuordnungsaufgaben …

Lernplattform Schule Mathe

bis hin zum Konstruieren mit Zirkel und Geodreieck …

Lernen Digital Geodreieck Konstruktion

und dem Schreiben und Auswerten ganzer Texte.

Online Lernplattform kapiert.de

Anfangs war unser Projektteam skeptisch, ob die Einführung einer zweiten Lernplattform nicht doch zu Benutzerproblemen führen könnte. Doch die intuitive Gestaltung des Lernportals lehrte uns eines Besseren. Nach einer kurzen Demonstration von 15 Minuten im Klassenverband am Interaktivboard, war von Schülerseite alles klar: Bis jetzt gab es keinerlei Schwierigkeiten beim Umgang mit dem neuen Programm.

Die Lernplattform kapiert.de hat unser Onlineangebot an die Schüler nochmals stark erweitert und den Schülern stehen jetzt viele Aufgaben mit sofortigen Feedbackkomponenten zur Verfügung, die sie individuell nutzen können. Diese Ressource entlastet uns Lehrer auch in der Projektarbeit. Der dadurch geschaffene Freiraum kann genutzt werden, um sich mit weiteren Möglichkeiten des Einsatzes digitaler Medien im Lernprozess auseinanderzusetzen, neue Ansätze zu eruieren und im Schulbetrieb zu testen.

Der nächste Schritt in der Entwicklung ist eine Programmoberfläche für Lehrer – kapiert.de für die Schule. Damit wird es möglich sein, als Lehrer die Aktivitäten meiner Schüler besser zu steuern und nachzuvollziehen, wie ich in einer Vorab-Version bei der Westermann Gruppe bereits gesehen habe.

Als Lehrer wird man Klassen und Schüler anlegen und ihnen Aufgaben und Trainings zuweisen können. Das kann man anhand des eingeführten Schulbuchs machen, etwa 170 sind bereits verfügbar oder auch ganz ohne Schulbuch nach den Kompetenzen des Lehrplans.

Lehrer Unterricht Online

In der Übersicht des Lernmanagers sieht man immer, welche Aufgaben die Schüler gerade im System bearbeiten und kann bei Problemen helfend eingreifen.

Lernmanager kapiert.de

Die Ergebnisse werden ebenso graphisch ausgewertet. So erkennt man schnell, welche Schüler welche Kompetenzen schon beherrschen und wo es noch Probleme gibt. In diesen Fällen wird man den Schülern weitere Übungen zur Förderung freischalten können.

Lernerfolg Lernplattform Online Lehrer Schüler

Das neue System kapiert.de für die Schule soll zum kommenden Schuljahr 2016/17 eingeführt werden. Es verspricht, dass ich mir wieder mehr Zeit für pädagogische Arbeit nehmen kann und von aufwändigen Mühen wie Materialrecherche oder Korrekturen entlastet werde. Gleichzeitig würden wir Lehrer der eingangs zitierten Vision, die Lernpotentiale aller Schüler voll ausschöpfen zu können, ein gutes Stück näher kommen. Ich bin gespannt und lasse mich gern von weiteren Neuerungen überraschen.

Mehr Infos gibt’s unter www.kapiert.de/schule/

Über den Autor


Wolfgang Schlicht_kopfWolfgang Schlicht ist Realschullehrer in Viechtach (Bayern) und leitet die Schulprojekte "Referenzschule für Medienbildung" und "Lernreich 2.0". Als Referent und Trainer an der Lehrerakademie ALP-Dillingen engagiert er sich bei regionalen und überregionalen Lehrerfortbildungen in den Bereichen E-Learning, Lernplattformen und digitaler Unterricht.

Veröffentlicht am 25.05.16

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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