Während ihres Studiums hat Carolin Schroer ein Semester in Australien verbracht. Hier erzählt sie von ihren Erfahrungen, neuen Eindrücken und kulturellen Unterschieden.

Was waren Ihre Beweggründe für ein Auslandssemester in Australien?

An meiner Uni in Deutschland ist ein Auslandssemester Pflicht. Daher gab es für mich nur die Frage, wohin ich gehe. Für Australien habe ich mich schon immer sehr interessiert, weil mich diese Landschaft fasziniert hat. Ich wollte unbedingt ganz weit weg von zu Hause gehen und auf jeden Fall mein Englisch verbessern.

Was unterscheidet Australien von Deutschland und haben Sie dafür einige Beispiele?

Quasi alles! An das Gehen und Fahren auf der linken Seite habe ich mich mittlerweile gewöhnt. Die Menschen sind hier viel herzlicher und offener. Wobei mir hier der deutsche Ehrgeiz ein wenig fehlt. Die Gruppenarbeiten in der Uni mit den Australiern waren sehr anstrengend. Aber ansonsten sind die Leute viel ruhiger. In Deutschland würde es mehr Stress um manche Sachen geben. Was ich in Australien ganz schlimm finde, ist, dass im Winter (in Melbourne wird es auch gerne mal unter zehn Grad) die Häuser drinnen so kalt sind. Kaum einer hat eine Zentralheizung und ich habe im Mai sehr oft in meinem Zimmer gefroren, was mir zu Hause keiner glauben wollte. Mietverträge kennt man hier auch nicht. Der Vermieter will das Geld einfach bar auf die Hand.

Wie läuft dort das Studium ab und worin unterscheidet es sich von unserem System?

Das Studium hier ist viel mehr Arbeit während des Semesters. Man hat dauernd Assignments zu bearbeiten. Australiern kann es auch mal gerne egal sein, wenn die Abgabe erst ein oder zwei Tage später erfolgt als es eigentlich sein sollte. Das sind die relativ locker. Aber vor allem sind Australier extrem hilfsbereit und auch wenn man mal etwas nicht versteht, erklären sie es gerne noch einmal. Die Dozenten sind auch super, man darf sie sogar mit dem Vornamen ansprechen. In Deutschland muss ich zum Schluss immer Klausuren schreiben. Hier musste ich es nicht, da ich nur Fächer mit Assignments hatte. Das ist so der größte Unterschied.

Welche Tipps können Sie jungen Menschen mit auf den Weg geben, die sich evtl. auch für ein Auslandssemester in Australien interessieren?

Es lohnt sich wirklich! Man sollte auf jeden Fall an dem Orientation Trip teilnehmen, der von der Uni organisiert wird. Es ist einfach die beste Möglichkeit, neue Menschen kennenzulernen. Außerdem würde ich vorher schon schauen, was man hier alles so von dem Land sehen möchte, denn es ist wirklich extrem teuer. Vorher in der Database von der Uni nach Wohnungen schauen, würde ich ebenfalls empfehlen. Allerdings erst vor Ort hier anschauen und dann etwas mieten. Und wer im deutschen Sommer nach Melbourne geht, sollte sich wirklich Winterklamotten mitnehmen.

Wenn Sie Ihre Erfahrungen und Eindrücke in drei Worte fassen müssten, welche wären das?

Zeit meines Lebens!