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Elektrisierend: FH-Studentin entwirft Tapuya-Bühne für Electrisize Festival

10. August 2017
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Auf der DIPLOMA-Ausstellung am Fachbereich Gestaltung präsentierte Nora Wippermann (rechts) "ihre" Tapuya-Themenwelt dem interessierten Publikum.

15.000 Gäste werden am Wochenende beim größten Festival der Region erwartet. Über 80 DJs aus der ganzen Welt kommen zum Electrisize-Festival und legen dort zwei Tage lang auf. Das Areal des ehemaligen Klosters Haus Hohenbusch in Erkelenz wird dafür in drei große Erlebniswelten verwandelt. „Tapuya“ ist eine davon, entworfen wurde sie von Nora Wippermann, Masterstudentin an der FH Aachen. Im Rahmen ihrer Masterarbeit entwickelte sie ein Konzept für das Bühnenbild, die Lichtinszenierung und die Gestaltung des Geländes inklusive Eingang, Rückzugsmöglichkeiten und Gastronomiebereich.

Studiert hat die 26-jährige Jülicherin den Masterstudiengang Kommunikations- und Produktdesign am Fachbereich Gestaltung; seit März hat sie am Entwurf gearbeitet. „Die letzten fünf Monate waren sehr intensiv und stressig“, räumt Nora Wippermann ein. „Bei diesem Projekt habe ich nicht nur dafür gearbeitet, eine gute Abschlussnote zu bekommen, sondern vor allem auch um einen realen Kunden – die Veranstalter des Festivals, aber auch 15.000 Gäste – zufriedenzustellen. Immerhin ist es mein erstes Großprojekt, das realisiert wird.“

Organisiert wird Electrisize von der KulturGarte GmbH, hier ist man mit der Arbeit der FH-Studentin sehr zufrieden. „Die Zusammenarbeit mit Nora war sehr entspannt und problemlos“, berichtet Michael Frentzen, einer der Geschäftsführer. Er ist bei Electrisize unter anderem für das Bühnendesign und die DJ-Bookings zuständig. „Über zwei Monate hinweg haben wir jede Woche über das Konzept gesprochen und gemeinsam ein Design entwickelt, das perfekt zu unserer Tapuya-Welt passt. Noras Bühnendesign ist sehr reduziert, fast schon minimalistisch – das ist quasi ein Spiegel für die Musik, die ja in diesem Bereich auch oft sehr minimalistisch ist.“

Das Thema des Elektromusikfestivals ist Energie, und das soll auch auf dem gesamten Festivalgelände sichtbar werden. Während die Hauptbühne die elektrische Energie symbolisiert, stellt die „Hardsize-Bühne“ maschinelle Energie dar. Die Tapuya-Themenwelt macht das Trio komplett: „Sie verkörpert ein Energiethema, das seine Kraft aus den Quellen der Körperlichkeit, Naturbezogenheit und Spiritualität bezieht“, erklärt Nora Wippermann. Tapuya ist der Name einer indigenen Amazonas-Kultur. Die FH-Studentin hat deshalb ein Motiv für ihr Gestaltungskonzept gesucht, das alle diese Aspekte vereint, „außerdem sollte es zur Musik und zu den Menschen des Festivals passen.“

Nach einigen Recherchen hat sie sich für die Treppe als elementares Motiv für ihr Gestaltungskonzept entschieden. „Bei süd- und mittelamerikanischen Tempelanlagen, wie die Maya sie gebaut haben, finden wir Treppen. Sie dienen dem Zweck, den Göttern näher zu kommen. Eine Treppe mit gleichmäßig angeordneten Stufen bildet darüber hinaus die elektrische Musik und ihren Rhythmus ab.“ Die zwölf Meter hohe Bühne besteht deshalb aus mehreren Stahlrahmen-Würfeln, die auf einem Podest neben- und übereinandergestapelt werden. Die einzelnen Ebenen, die so entstehen, werden durch Treppen miteinander verbunden. Einige Würfelseiten werden mit semi-transparentem Stoff bespannt. Dahinter setzt Wippermann mit Palmengewächsen grüne Akzente. „Die greifen nicht nur das Naturthema auf, sondern werfen interessante Schattenbilder, wenn die Lichtinszenierung einsetzt.“ Denn auch dazu hat die Studentin ein Konzept entwickelt, das sie eng mit dem Lichttechniker abgestimmt hat. Die unterschiedlichen Würfelelemente können unabhängig voneinander und in unterschiedlichen Farben beleuchtet werden, um die richtige Lichtstimmung zu kreieren, „und ganz oben befindet sich ein Strahler, ein so genannter Skybeamer. Das schafft wieder eine Verbindung zu indigenen Völkern Südamerikas, die den Nachthimmel erforscht und vor allem den Sonnengott verehrt haben.“ Auch die Gewächse auf dem Gelände werden mit Licht in Szene gesetzt, Lichterketten runden das Gesamtbild ab.

Betreut wurde Nora Wippermann bei Ihrer Masterarbeit von Prof. Ilka Helmig und Prof. Matthias Rexforth. „Die Arbeit von Nora Wippermann zeichnet sich durch ihre hohe Gestaltungsdichte in einem interdisziplinären Umfeld aus“, sagt Prof. Helmig. „Sowohl in der räumlichen Darstellung als auch in der markenbildenden visuellen Konzeption geht sie konsequent eigene Wege, die sie anhand einer ausführlichen Recherchearbeit sehr gut begründen kann. Das ist gerade in einem Musikfestival-Umfeld sehr besonders und überzeugt bis hin zur Umsetzung.“  Mit Ihrer Masterarbeit hat Nora Wippermann ihre betreuende Professorin und ihren betreuenden Professor vollends überzeugt – diese wurde mit „sehr gut“ bewertet.

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Veröffentlicht am 10.08.17

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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