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Ori-Kanu und Kanu-Gami: FH Aachen siegt mit Faltbooten aus Beton

Foto: FH-Aachen

Foto: FH-Aachen

Sie sind faltbar, leicht zu verstauen und in Minutenschnelle aufgebaut: Die Rede ist von den beiden Faltkanus, die zwölf Bauingenieurstudierende der FH Aachen konstruiert haben. Das Besondere an den beiden Booten ist ihr Baumaterial, denn sie sind aus Beton. Für die innovative Bauweise und die bis ins Detail hervorragende handwerkliche Ausführung erhielt das FH-Team bei der 15. Deutschen Betonkanu-Regatta in Brandenburg an der Havel nun den ersten Preis in der Kategorie Gestaltung.

Zum ersten Mal gingen in diesem Jahr sogar zwei Kanus der FH Aachen an den Start. Dabei hat der Platz auf dem Treppchen an der Hochschule schon fast Tradition: Bereits zum fünften Mal bei insgesamt acht Teilnahmen hatten die Studierenden um die Betreuer Prof. Dr. Hans Paschmann, Professor für Baustofflehre im Fachbereich Bauingenieurwesen, und Franz-Josef Basner, technischer Mitarbeiter im Baustofflabor, in Sachen Gestaltung die Nase vorn. Die Idee der Studierenden war diesmal an die japanische Papierfaltkunst Origami angelehnt.

Die nur sechs Millimeter dünne Bootshaut der rund fünf Meter langen Kanus besteht aus hochfestem Beton mit einer Armierung aus Karbon. Die so genannten Spanten, das tragende Grundgerüst der beiden Boote, wurden zur Gewichtsersparnis aus Leichtbeton angefertigt. Bei der Verbindung zwischen der Bootshaut und den Spanten wurden bei den rund 130 Kilogramm schweren Kanus mit den Namen „Ori-Kanu“ und „Kanu-Gami“ unterschiedliche Methoden verwendet: Während das eine verschraubt wurde, verbinden bei dem anderen starke Magnete den Bausatz. Durch Zusatz von Pigmenten wurde der Beton im Corporate Design der Hochschule eingefärbt. So konnte schließlich das Gesamtdesign beider Kanus die Preisrichter überzeugen und sich gegen rund 70 andere Betonboote durchsetzen. „Wir konnten in diesem Jahr wieder zeigen, dass unsere Studierenden hervorragende Arbeit leisten und mit viel Engagement an die Sache gehen“, resümiert Prof. Paschmann das Ergebnis seiner beiden Teams.

Neben den Kategorien Gestaltung und Konstruktion treten die Betonkanus auch in einem sportlichen Wettkampf gegeneinander an, um zum einen deren Fahrtüchtigkeit und zum anderen die Wendigkeit der Betonboote unter Beweis zu stellen. Hier konnte das Damendoppel mit den FH-Studentinnen Greta Middendorf und Jenny Eich punkten. Erst im Halbfinale mussten sich die Studentinnen auf der rund 200 Meter langen Strecke, die zunächst gerade befahren und dann im Slalom zurückgepaddelt wird, geschlagen geben.

Die Deutsche Betonkanu-Regatta ist eine Veranstaltung der deutschen Zement- und Betonindustrie. Alle zwei Jahre treffen hier Hochschulen aufeinander, die ganz unterschiedliche Kanus aus dem Baustoff Beton herstellen. In diesem Jahr nahmen rund 50 Hochschulen aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Polen und Finnland teil. Für die FH Aachen waren die Studierenden Henrike Arentz, Leon Bockstegers, Peter Dohmen, Jenny Eich, Markus Engels, Michael Erschov, Anja Hohmann, Greta Middendorf, Felix Pfeiffer, Maren Pieper, Erick Regehr und Dirk Thal dabei.

 

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