Projekt in Osnabrück verknüpft Geoinformatik mit Tierinformationen - DBU fördert mit 100.000 Euro
Jugendliche allgemein, speziell aber Schüler der Klassen 7 bis 10 für Umwelt- und Artenschutz wieder stärker zu begeistern – das ist das Ziel des Projekts „Zoowiso“ (Zoowissen online) des Instituts für Geoinformatik der Universität Osnabrück und des Zoos Osnabrück. Mit rund 100.000 Euro unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) verknüpft das Projekt Geoinformatik mit Tierinformationen und erstellt für Schüler und Zoofans einen virtuellen Zoo auf der Internetseite www.zoowiso-os.de. Zugleich fördert beim Besuch im Zoo ein digitales Zoobuch für PDA (persönlicher digitaler Assistent, handlicher Computer) mit individuellen Zoorallyes das selbstständige Arbeiten in Teams und die Medienkompetenz.
Auf der Internetseite den Zoobesuch vorbereiten
„Wo im Zoo?“ – diese Frage wird auf der Internetseite www.zoowiso-os.de beantwortet. Auf einem Luftbild können die Schüler vor dem Besuch bereits Tierstandorte, Wege oder Service-Einrichtungen ausfindig machen und dabei das Internet als Recherchequelle kennenlernen. „Die Klassen können zu einzelnen Tierarten recherchieren, das Thema Artenschutz besprechen oder alle Aasfresser, die in der Savanne leben, heraus suchen“, erklärt Christian Plass vom Institut für Geoinformatik der Universität Osnabrück und zuständig für die Programmierung. Die über 200 Tierarten sind mit Bildern, virtuellen Schautafeln und Artenschutzinformationen aufgeführt. Zoomitarbeiter haben alle Informationen zu den Tieren eingestellt und aktualisieren sie kontinuierlich. Weitere Angebote sind GPS-Tracks zu verschiedenen Themenrouten, freie Geodaten aller Tierstandorte zum Herunterladen und mit der Tierdatenbank verknüpfte 360-Grad-Panoramen, die wie alle anderen Tierfotos von Stephan Schute, Fotodesign-Student, erstellt wurden.
Mit PDAs in kleinen Gruppen die Zoorallye meistern
Im Zoo selbst kommt das digitale Zoobuch für mobile Endgeräte wie PDA zum Einsatz. Damit hält man in einer Hand alle Informationen über die Zootiere. Die verschiedenen Tiere können mit einem Computerstift per „Tipp“ entweder alphabetisch oder nach Klassen sortiert aufgerufen werden. Schulklassen stehen zehn PDA zur Verfügung, auf denen das digitale Zoobuch mit kleinen Extras wie Hörgeschichten bereits installiert ist. Unter Anleitung eines Zoopädagogen kommt der PDA dann zum Einsatz: „Wir haben Rallyes mit verschiedenen Themenschwerpunkten erarbeitet. Doch wer meint, man könne sich auf eine Bank setzen und alle Fragen mit dem PDA lösen, ist auf dem Holzweg. Denn Tierbeobachtungen und das Lesen der Gehegeschilder sind auch gefragt“, erklärt Lisa Simon. Am Besten können die Schüler dabei in Dreiergruppen arbeiten: „Einer bedient den PDA, einer füllt den Rallye-Fragebogen aus und der Dritte navigiert die Gruppe mit der Zookarte durch das Gelände. Die Jugendlichen können so die Tierwelt mit den kleinen Computern auf eigene Faust entdecken“, so Lisa Simon. Erste Tests seien sehr erfolgreich gewesen. Simon: „Die Schüler zeigten sich begeistert von der Technik und versuchten mit viel Elan, alle Fragen schnellstmöglich zu beantworten.“ Passend zum Projekt sind eine Lehrerfortbildung und eine Unterrichtseinheit bei „Schulen ans Netz“ geplant.
Und so kommen die Schulklassen an den PDA:
Das Projekt „Zoowiso“ wurde ermöglicht durch die Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.