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Tiermedizinische Fachangestellte (TFA) – mein Erfahrungsbericht

Arbeiten in einer Tierklinik oder Tierarztpraxis. Darunter stellen sich viele wahrscheinlich eine Arzthelferin vor, die am Empfang sitzt, Termine vergibt und von Zeit zu Zeit ein Tier streichelt. Doch dieser Beruf ist so viel mehr.

Ich absolviere derzeit meine Ausbildung in der Tierklinik Lüneburg. Ich werde euch einige Ausbildungsbereiche und Möglichkeiten einer Tierklinik vorstellen. Diese sind sicher umfangreicher als in einer Tierarztpraxis, aber auch die Ausbildung in einer Praxis kann das Richtige für einen sein, aber dazu später noch einmal mehr. Die Tierklinik Lüneburg behandelt ausschließlich Kleintiere, daher bezieht sich dieser Bericht hauptsächlich auf Kleintiere.

Meine Ausbildung startete damit zu lernen, wie man dem Tierarzt während der Behandlung der Tiere assistieren kann. Dies beinhaltet zu aller erst das Vorbereiten und Reinigen des Behandlungsraums. Dann galt es zu lernen, die verschiedenen Tiere richtig festhalten zu können, damit der Tierarzt diese untersuchen kann. Und glaubt mir, dass ist am Anfang schwerer als gedacht, wenn zum Beispiel eine Katze lieber auf Angriff geht, statt sich untersuchen zu lassen. Im weiteren Verlauf lernte ich, wie ich Tiere für spezielle Untersuchungen, wie Ultraschalluntersuchungen oder Blutentnahmen vorbereiten muss und wie ich bei diesen Untersuchungen assistieren muss.

Der nächste große Bereich war die Versorgung der stationären Patienten. Jede Klinik hat eine Station, um Tiere mit schwerwiegenderen Krankheiten versorgen zu können. Ich habe dort gelernt, was es braucht um Tiere während verschiedener Krankheitsbilder zu versorgen. Dabei ging es zum Beispiel darum, nach Angabe des Tierarztes die Tiere richtig zu füttern oder ihnen Medikamente und Infusion zu verabreichen, um nur einiges zu nennen.

Ein weiterer Bereich ist der OP. Dieser Bereich ist für mich persönlich am spannendsten. Man lernt dort, wie verschiedene Operationen vor- und nachzubereiten sind, was für Operationsmöglichkeiten es gibt oder welche Instrumente verwendet werden. Außerdem dürfen wir auch oft dem Tierarzt bei Operationen assistieren, so dass man direkt am Geschehen dabei ist und sehr viel über die Anatomie der Tiere lernen kann. Assistenz bei der Überwachung von Narkosen und Zahnbehandlungen sind weitere Aspekte im OP-Bereich.

Natürlich gehören zu dem Beruf auch die oben genannten Dinge, wie Kunden am Empfang annehmen, telefonieren und Termine vergeben. Auch dafür braucht es eine gewisse Ausbildung, denn nicht jeder Kunde ist einfach und nicht jeder Termin beim Spezialisten ist schnell gefunden.

In der Berufsschule lernt man zusätzlich auch Grundlagen zu Großtieren. Ich konnte im Rahmen meiner Ausbildung auch an einem Austausch mit einer Pferdeklinik teilnehmen, wo ich den Umgang mit Pferden und deren Krankheiten gelernt habe.

Alles in allem kann ich sagen, dass meine Ausbildung sehr abwechslungsreich ist. Das liegt sicher auch daran, dass die Tierklinik Lüneburg Tierärzte in vielen Fachgebieten und somit viel zu bieten hat. Jedoch muss man auch dazu sagen, dass die Ausbildung in einer Klinik auch Wochenend-, Feiertags- und Nachtdienste beinhaltet und somit sicherlich stressiger als in so mancher Praxis sein kann. Daher kann wie bereits erwähnt, für manchen eine Klinik und für manchen eine Praxis der richtige Ausbildungsort sein.

Für mich war die Wahl zur Klinik genau richtig. Ich liebe die Abwechslung und finde es toll, dass man auch nach der Ausbildung viele Möglichkeiten hat in einen speziellen Bereich zu gehen. Zu Station und OP, gibt es zum Beispiel noch die Radiologie, das Labor oder die Physiotherapie.
Für mich ist es genau der richtige Beruf und ich kann jedem der Spaß am Umgang mit Mensch und Tier hat, sich für Medizin interessiert und kein Problem mit durchaus stressigen und auch mal etwas längeren Arbeitstagen hat, eine Ausbildung zur TFA nur empfehlen.

Ronja Nägel (26), drittes Ausbildungsjahr

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