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Duales Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der DHBW Mannheim – mein Erfahrungsbericht

17. April 2019

PhotoDu hast genug von bloßer Theorie und möchtest praxisnah arbeiten? Genauso erging es mir nach meinem Schulabschluss. Aus diesem Grund habe ich mich für ein duales Studium bei der ABB entschieden!

Seit Oktober 2016 studiere ich nun Wirtschaftsingenieurwesen – Elektrotechnik an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mannheim. Das Studium dauert insgesamt sechs Semester, wobei sich Theorie- und Praxisphasen abwechseln. Beworben habe ich mich gut ein Jahr vor Studienbeginn bei meinem Ausbildungsunternehmen, der ABB Deutschland.

Dem Studium voran ging ein Vorpraktikum, wie es von meinem Unternehmen aus vorgeschrieben ist. In diesen drei Monaten habe ich alle Studenten meines Jahrgangs kennengelernt. Insgesamt hatte ABB in ganz Deutschland rund 80 DHBW-Studenten unterschiedlicher Studiengänge – Maschinenbau, Mechatronik, Elektrotechnik, IT, Projektengineering  und Wirtschaftsingenieurwesen –eingestellt.

Das Vorpraktikum fand im ABB Training Center (ATC) in Heidelberg statt. Es beinhaltete neben Informationsveranstaltungen auch verschiedene Module. So wurden uns beispielsweise Kenntnisse in Mathematik, Englisch und Informatik sowie technisches Wissen vermittelt (Metalltechnik, Speicherprogrammierbare Steuerung, Mess- und Sensortechnik).

Das Highlight des Vorpraktikums war für mich der zweiwöchige Aufenthalt in der Schweiz, bei welchem neben den DHBW-Studenten auch Auszubildende der ABB mit dabei waren. Hier gab es viele Möglichkeiten, etwa bei gemeinsamen Präsentationen und anderen Gruppen- und Teamaufgaben, neue Kontakte zu knüpfen und sich besser kennenzulernen.

Das eigentliche Studium begann mit einer ersten, kurzen Praxisphase von knapp acht Wochen. In dieser Zeit habe ich mein Ausbildungsunternehmen genauer kennengelernt und ein Projekt übernommen, für das ich allein verantwortlich war. Es folgte das erste Theoriesemester an der Außenstelle der DHBW in Eppelheim bei Heidelberg.

Auf dem Studienplan standen Vorlesungen in Mathematik, BWL, Informatik, Digitaltechnik, VWL und Elektrotechnik. Im zweiten Theoriesemester, das direkt an das Erste anschloss, lag noch zusätzlich der Fokus hauptsächlich auf technischen Fächern wie Elektronik und Messtechnik.

Die Vorlesungen dauerten bisher meist 3 1/4 Stunden mit einer 15-minütigen Pause. Sie sind abwechslungsreich gestaltet und die Dozenten beantworten jederzeit gerne Fragen. Im Gegenzug erwarten sie unsere aktive Mitarbeit und geben uns des Öfteren Übungsaufgaben.

Wir sind insgesamt nur 22 Studenten im Kurs, wodurch ein angenehmes Arbeitsklima herrscht. Mein Studienplan enthielt bisher nur gelegentlich mehr als zwei Vorlesungen an einem Tag und vor der Prüfungswoche waren die meisten Vorlesungen bereits vorbei, sodass mir bisher immer genügend Zeit für das Nachbereiten und Lernen des vermittelten Stoffes blieb.

Die Theoriephasen dauern jeweils drei Monate. Als duale Studentin habe ich keine typischen Semesterferien, sondern eine bestimmte Anzahl an Urlaubstagen. Diese kann ich am Anfang oder am Ende einer Praxisphase nehmen, nicht aber während einer Theoriephase.

Die Praxisphasen dauern meistens keine vollen drei Monate, da das ATC Zwischenseminare und verschiedene Module veranstaltet. Außerdem ist zu jeder Praxisphase entweder eine Projekt- oder Studienarbeit zu schreiben – und am Ende des Studiums dann natürlich die Bachelorarbeit.

Die Aufgaben während einer Praxisphase sind dem Studium und Wissensstand entsprechend angepasst und nicht über- oder unterfordernd. Sehr gut finde ich, dass mir mein Ausbildungsunternehmen viel Freiraum lässt, sodass ich selbstständig und eigeninitiativ arbeiten kann. Während jeder Praxisphase habe ich einen Betreuer im Unternehmen, welcher mir bei meinen Aufgaben zur Seite steht.

In welcher Abteilung ich meine Praxisphase verbringen möchte, kann ich mitbestimmen. Es kann sogar vorkommen, dass man während einer Praxisphase Kollegen kennenlernt, die einem ein Projekt für die nächste Praxisphase anbieten. Außerdem gibt es die Möglichkeit, an einen anderen Standort der ABB im In- oder Ausland zu gehen. Ebenso kann man eine Theoriephase im Ausland verbringen. Die DHBW Mannheim bietet hierfür verschiedene Austauschprogramme mit Partneruniversitäten an.

Mein Fazit zum DHBW-Studium mit ABB: Der Wechsel zwischen Theorie und Praxis bietet einen guten Ausgleich zu den Prüfungsphasen am Ende eines Theoriesemesters. Die Praxisphasen ermöglichen das Kennenlernen diverser Abläufe und Prozesse im Unternehmen. Man lernt das Arbeitsleben kennen und kann sich ein Netzwerk im Unternehmen aufbauen. Ein weiterer Vorteil ist, dass ich bei meinem dualen Studium durch das ATC unterstützt werde und innerhalb meiner Ausbildungsfirma Einblicke in unterschiedliche Bereiche bekomme, was bei einem klassischen Studium nicht möglich ist.

Allerdings sollte es einem bewusst sein, dass ein duales Studium mit mehr Aufwand verbunden ist, da die Theoriezeit im Vergleich zur normalen Uni viel kürzer ist. So muss man den Stoff in kürzerer Zeit lernen. Alles in Allem kann ich sagen, dass ich mit meinem dualen Studium bisher sehr zufrieden bin.

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Veröffentlicht am 17.04.19

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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