Mobile Gärten fürs Städteklima
An der TH Bingen ist ein Forschungsprojekt gestartet, in dem vertikale mobile Gärten für den Innen- und Außenbereich entwickelt werden. Das Vorhaben wird mit 300.000 Euro gefördert und soll der Klimaanpassung in Städten dienen.
An der Technischen Hochschule (TH) Bingen wachsen die Gärten in die Höhe: ein Projektteam entwickelt senkrechte Gärten, die man mobil innen und außen einsetzen kann. Gedacht sind sie für Städte, um mit mehr Grünflächen die Effekte des Klimawandels lokal zu reduzieren. Das Team um Prof. Dr. Oleg Panferov hat drei Jahre Zeit, um die vertikalen Gärten zu entwickeln.
Zurzeit testen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, welche Pflanzen und Konstruktionen für ihr Projekt geeignet sind. Wunsch ist, dass sich die Systeme selbst mit Energie und Wasser versorgen können. Denn nur so können sie einen möglichst großen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz liefern. Ein weiterer gewünschter Effekt ist der Schallschutz. Was die Systeme tatsächlich bewirken, wird wissenschaftlich genau untersucht und gemessen. Am Ende sollen die Gärten in Serie produziert und vermarktet werden. „Die mobilen Gärten sollen nicht nur schön und grün aussehen, sondern auch messbare positive Effekte für das Mikroklima und die Umwelt liefern“, betont Professor Panferov.
Die TH Bingen ins Boot geholt haben zwei Firmen: die UDATA GmbH aus dem Bereich der Umweltbildung und die Palaterra Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft mbH aus dem Gartenbau. Mit ihrer Hilfe werden vier Prototypen gebaut: jeweils zwei für den Innenbereich und den Außenbereich. Diese werden dann im Labor und unter realen Bedingungen getestet.
Für das Projekt hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms KMU-Innovativ über 300.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Das Projekt ist an der TH Bingen interdisziplinär aufgestellt, aus verschiedenen Bereichen arbeiten die Forscherinnen und Forscher gemeinsam an der Umsetzung: Die Professorinnen Elke Hietel und Ute Rößner aus dem Umweltschutz, Professor Frieder Kunz als Experte für Schallschutz sowie Martin Pudlik, Professor für Regenerative Energiewirtschaft.