Team MoCo: Florian Koof, Sevban Bögürcü, Markus Kötter und Moritz Kahlki (v.l.n.r.). Foto: Bild: FH Aachen | Team MoCo

Enduro, Sporttourer, Supersportler oder Cruiser – es gibt viele Bauarten von Motorrädern. Das eine ist für lange Touren und Ausflüge konzipiert, das andere eher als schnelle Maschine für die Rennstrecke gedacht. Je nach Vorliebe müssen sich Motorradfahrer für eine Variante entscheiden. Vielleicht nicht mehr lange: Das Team MoCo der FH Aachen entwickelt ein neues Motorrad, das in einer Art Baukasten-Prinzip erstellt wird, sodass jeder sein individuelles Traumbike zusammenstellen kann. Eine neue Denkweise, die der Münchner Motorradhersteller BMW unterstützt, indem er für dieses Studienprojekt eine BMW F700GS als Leihgabe an den Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik übergibt.

Die Studenten des Team MoCo Moritz Kahlki, Florian Koof und Sevban Bögürcü aus dem Fachbereich Luft- und Raumfahrttechnik sowie Markus Kötter aus dem Fachbereich Gestaltung möchten mit ihrem neuen Motorrad vor allem 18- bis 25-Jährige wieder auf zwei Räder bringen. „Es soll eine Low-Budget-Variante geben, die man nach Belieben aufrüsten kann“, erklärt Kahlki. Eine Umfrage des Teams ergab, dass die jüngere Generation beim Kauf eines Motorrads vor allem auf das Design und den Klang des Motors achtet – aber auch der Preis spielt dabei eine Rolle. Das Team MoCo ist überzeugt, dass sich alles vereinbaren lässt. Kötter hat dazu ein schlichtes, aber modernes und sportliches Design entworfen. Nun gilt es, einen Prototypen in Form eines so genannten Naked-Bikes mit einer Grundausstattung in diesem Design aufzubauen. Die Leihgabe von BMW dient dabei vor allem als Anschauungsmaterial und Teileträger für das neue Zweirad im jugendlichen Stil.

Aber damit noch nicht genug: Um die 18- bis 25-Jährigen überhaupt erst dazu zu bekommen, neben dem Auto- auch einen Motorradführerschein zu machen, muss auch das Motorradfahren und die Motorradszene überhaupt attraktiver gestaltet werden. „Wir möchten der Zielgruppe das Motorrad spielerisch näher bringen“, betont Koof, „es soll Bestandteil einer neuen, eigenen Community werden“. Zum Konzept des Teams gehört daher eine Software: Um die Gruppenzugehörigkeit zu stärken, soll man ein Handy an das Fahrzeug anschließen können. Mit einer eigens entwickelten App, die den Verkehr anzeigt, könnte man dann die anderen Motorradfahrer und Nutzer des Programms live bei ihren Touren auf der Karte sehen.

Das Team MoCo ist als Praxisprojekt angelegt und wird von Prof. Dr. Thilo Röth vom Automobiltechniklabor der FH Aachen begleitet. Florian Koof und Moritz Kahlki studieren beide Fahrzeugintegration und Karosserietechnik (heute: Fahrzeug- und Antriebstechnik) und schreiben ihre Bachelorarbeit im Projekt, während Sevban Bögürcü die Mitarbeit im Team MoCo für seine Masterabschlussarbeit im Automotive Engineering nutzt. Markus Kötter studiert Produktdesign und füllt mit der Entwicklung des Motorraddesigns sein Portfolio.