18 Jugend forscht Preisträger starten für Deutschland beim weltweit größten MINT-Schülerwettbewerb in den USA
Ab kommendem Sonntag messen sich 18 Preisträgerinnen und Preisträger von Jugend forscht bei der 69. Intel International Science and Engineering Fair (Intel ISEF) in Pittsburgh, Pennsylvania mit rund 1 800 jungen Wissenschaftlern aus mehr als 75 Ländern. Das deutsche Team präsentiert dort insgesamt elf kreative und spannende Forschungsprojekte. Den talentierten Nachwuchswissenschaftlern aus aller Welt, die in 22 naturwissenschaftlich-technischen Wettbewerbskategorien an den Start gehen, winken Preise und Stipendien im Gesamtwert von rund vier Millionen US-Dollar. Die Sieger werden am Freitagabend (MEZ), 18. Mai 2018, bekannt gegeben.
Die deutschen Teilnehmer qualifizierten sich beim Bundesfinale 2017 für den international größten vorakademischen Wissenschaftswettbewerb. In den USA dabei ist Stefan Kemmerich (15) aus Lindlar. Er erforschte das Vorkommen von Bärtierchen in Moosen. Vor allem Licht und Feuchtigkeit bestimmen die Zusammensetzung der Gemeinschaften dieser Kleinstlebewesen. Vladimir Danila (18) aus Hilden entwickelte eine günstige Alternative zu professionellen Computerprogrammen, mit denen etwa Grafikdesigner auf dem Rechner Bilder gestalten.
Trifft ein Wasserstrahl senkrecht von oben auf eine raue Oberfläche, bildet das abfließende Wasser ein charakteristisches Linienmuster. Matthias Grützner (17), Julian Egbert (17) und Arne Geipel (17) aus Berlin formulierten dafür einen überzeugenden Erklärungsansatz. Lukas Nullmeier (19) aus Waiblingen konstruierte einen für das Auge ungefährlichen Infrarot-Laserpointer. Dass der Leuchtpunkt dennoch sichtbar ist, ermöglicht eine Kamera, die die Bewegungen verfolgt und per Software visuell verstärkt auf einem Bildschirm ausgibt.
Frederik Dunschen (19) aus Münster entwickelte einen originellen Monokopter. Er besteht aus einem einzigen, zweiflügeligen Rotor, der von zwei winzigen Propellern in Rotation versetzt wird. Der 16-jährige Jannik Meyer aus Baunatal baute ein Ionenfallen-Massenspektrometer, das Staubteilchen statisch auflädt, nach ihrer Masse trennt und in einem neuen Verfahren mittels Streuung von Laserlicht detektiert.
Jessica Kirchner (18) aus Greven und Jonas Boukamp (19) aus Salzbergen gingen der Frage nach, ob die giftigen Alkaloide des Jakobskreuzkrauts über Bienen in unseren Honig gelangen können. Ronja Spanke (18) aus Steinen bestätigte theoretisch und experimentell zwei Erklärungsansätze für die Ursachen des Phänomens zentnerschwerer, wandernder Steine an zwei Orten in Kalifornien und Spanien.
Lennart Resch (17) und Tim Kubetzko (18) aus Lörrach zeigten per Hochgeschwindigkeitskamera anhand einer Art Strickleiter mit schrägen Sprossen, dass derartige Gebilde wegen des Drehmoments der Erde tatsächlich schneller fallen, als es das Fallgesetz von Galilei eigentlich vorsieht. Paula Lankowski (19), Bianca Kreitz (19) und Lea Kämpfert (19) aus Rostock stellen bei der ISEF ein wirklichkeitsnäheres Testverfahren für die Zulassung von Medizinprodukten wie Hüftgelenksprothesen vor. In ihrem Projekt zeigten sie, dass aktuell zugrunde gelegte Belastungen viel zu gering sind. Nele Tornow (19) aus Geesthacht und Fabian Rimmele (19) aus Börnsen entwickelten einen innovativen Taststock für Sehbehinderte. Auf Bahnhöfen kann er mittels integriertem Mikrofon und Rechner die Geräusche einfahrender Züge erfassen und signalisieren, wo sich die nächste Tür zum Einstieg befindet.
Das deutsche Team berichtet tagesaktuell von seiner USA-Reise: http://blog.jugend-forscht.de. Kurzbeschreibungen der Forschungsprojekte und druckfähige Fotos aller Jungforscher gibt es unter https://www.jugend-forscht.de/projektdatenbank.