Jetzt zum Newsletter anmelden und nichts mehr verpassen!
Jetzt zum Newsletter anmelden!

5 Fragen — 5 Antworten mit Nilam Farooq

30. März 2022

Foto: Lou van Door

Nilam Farooq (1989 in Berlin geboren) ist eine deutsche Schauspielerin. Im vergangenen Jahr wurde sie für den Film „Contra“ mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.

Die Frage, was man nach der Schule vorhat, nervt nicht nur die Abschlussklassen. Mit der Antwort „Irgendetwas mit …....“ zählen einige Schüler schon zu den Entschlossenen. Den eigenen Interessen folgen oder einen sicheren Weg gehen? Wozu würden Sie jungen Menschen heute raten?

Ich hatte die Möglichkeit leider nicht, aber wenn es geht, dann unbedingt erstmal reisen, die Welt sehen, Horizont erweitern. Und ansonsten bin ich Fan davon auszuprobieren und wenn es nicht klappt, weiter auszuprobieren. Es ist unterschätzt zu wissen, was man nicht will.

Durch den Tweet der damals 17-jährigen Schülerin Naina, in dem der Wunsch nach "mehr lebensnahem Unterricht" geäußert wurde und Themen wie z.B. Steuern, Miete und Versicherungen mit behandelt werden sollten, wurde die Diskussion um die Wissensvermittlung an unseren Schulen wieder neu befeuert. Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema, bereitet Schule zu wenig auf das Leben vor?

Sicherlich bereitet Schule irgendwie auf das Leben vor, allerdings gehe ich da voll mit, dass lebensnahe Themen dabei leider so gar keine Rolle spielen und definitiv mehr in die Schulzeit einfließen müssen. Ich hätte mir das auch mehr gewünscht. Grundsätzlich wäre ich aber auch sehr glücklich gewesen, wenn es die Möglichkeit gegeben hätte individuellen Talenten mehr nachgehen zu können und auch mehr als Einzelperson gesehen zu werden.

Selbst wenn man in Deutschland geboren ist und nicht einen typisch deutschen Vor- und/oder Nachnamen trägt, wird man noch immer nach dem Herkunftsland seiner Eltern befragt. Deutschland im 21. Jahrhundert: Was macht das mit Ihnen?

Ehrlich gesagt bin ich selbst jemand, der diese Frage gerne stellt. Bei mir kommt das aus einer Neugierde und einem Interesse und ich habe, im Gegensatz zu einigen anderen, auch überhaupt kein Problem damit das gefragt zu werden. Was hier natürlich entscheidend ist, ist der Ton in dem gefragt wird. Man merkt, denke ich, mit ein bisschen Menschenkenntnis sofort die Motivation dahinter und kann dementsprechend ja auch angepasst darauf reagieren.

Seit Ende 2020 grassiert die COVID-19-Pandemie auch in Deutschland, verbunden mit vielen Einschränkungen und Entbehrungen. Seit nun mehr über 4 Wochen tobt der Krieg in der Ukrainemit mit fürchterlichen Auswirkungen für die ukrainische Bevölkerung. Wie haben diese beiden Ausnahmesituationen Sie verändert bzw. wie sind Sie damit umgegangen?

Durch die Pandemie bin ich bisher recht gut durchgekommen. Ich durfte schnell wieder arbeiten, hatte bis heute keine schlimmen Verläufe in meinem nahen Umfeld und bin auch jemand, der gut zu Hause sein kann. Das macht natürlich dankbar. Ich habe da ähnlich wie wohl auch beim Ukraine-Krieg einfach Herzbluten für viele viele andere Menschen und meine Gedanken sind mit ihnen. Klar lassen sich die beiden Dinge nicht vergleichen, aber in beiden Fällen stehe ich glücklicherweise daneben und nicht mittendrin und helfe in dem Rahmen, in dem es mir möglich ist.

Ihr neuer Film „Eingeschlossene Gesellschaft“ zeigt humorvoll überspitzt typische Konflikte im Lehrerzimmer.  Die Charaktere der sechs Lehrer*innen bilden das typische Spektrum der Lehrerschaft ab, so wie es viele von uns in ihrer eigenen Schulzeit erlebt haben.   Haben Sie sich ein Stück weit auch an Ihre eigene Schulzeit erinnert gefühlt?

Absolut, deshalb ist die Zeichnung der Charaktere für mich auch so gelungen in unserem Film. Ich glaube, dass tatsächlich jeder mindestens zwei oder drei wiederkennt, aus seiner eigenen Schulzeit. Bei mir sind das die strenge altbackene Lehrerin, der schülernahe nette Lehrer und die junge Referendarin, die modernere Ansichten hat und die ich ja in Eingeschlossene Gesellschaft als Sara Schuster selber spielen darf.

Veröffentlicht am 30.03.22

Nichts mehr verpassen!

Einfach für unseren Newsletter anmelden!
Jetzt anmelden!
Wer sollte diesen Beitrag nicht verpassen?
Jetzt teilen via

Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

neu aus dem Blog

Zu unseren Partnern gehören

rocketmagnifiercrossmenu