Andi - Bildungscomic gegen Extremismus
Verfassungsschutz in NRW geht mit "Andi" neue Wege
Minister Wolf: Jugendliche sind Fundament und Zukunft demokratischer Kultur
Jugendliche, Eltern und Pädagogen haben einen neuen Freund: "Andi". "Die Comic-Figur hilft ihnen, im Schulalltag rechtsextremistische Propaganda als das zu entlarven, was sie ist: menschenverachtend und demokratiefeindlich. So haben braune Agitatoren keine Chance", erklärte NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf heute in Düsseldorf.
Das Projekt "Bildungscomic gegen Rechtsextremismus" des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes ist bundesweit einzigartig. Das erste "Andi"-Heft wird jetzt veröffentlicht. Schon das nächste wird im Rahmen eines Wettbewerbs von den Jugendlichen mitgestaltet. "Wir wollen mit dem Comic ganz gezielt junge Menschen erreichen", betonte der Innenminister. "Aufgeklärte Jugendliche sind das Fundament und die Zukunft unserer demokratischen Kultur."
Der Comic erzählt wie Jugendliche Ausländerfeindlichkeit und dumpfe rechtsextremistische Parolen im Schulalltag erleben. "Die Geschichte von Andi, Ayshe, Ben und den anderen kann jeder Schülerin und jedem Schüler passieren", sagte der Innenminister.
Schon bei bei der Konzeption des Projekts haben die Verfassungsschützer an den Alltagserfahrungen Jugendlicher angeknüpft. Dazu gehört nach Diskussionen mit über 100 Schülerinnen und Schülern aller Schulformen auch die Entscheidung für einen Comic. Fast 70 Prozent wünschten sich den aus Japan stammenden Manga-Stil. "Wir glauben an den Comic als vielversprechendes Medium für Informationen des Verfassungsschutzes. Er weckt das Interesse der Jugendlichen und bringt komplexe Sachverhalte auf den Punkt", erklärte Wolf.
Der Comic zeigt, was Grundrechte, Rechtsstaat, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit im Schulalltag konkret bedeuten. Durch die Konfrontation mit Widersprüchen zeigen die Helden des Comics, das hinter rechtsextremistischen Parolen oft die historische Verklärung von Verbrechen, gefährliche Selbstdarsteller und Geschäftemacher stecken. Der Anhang zum Comic erklärt rechtsextremistische Zeichen und Symbole. Ein konkretes Beispiel behandelt rechtsextremistisch motivierte Straftaten. Eine Liste mit Ansprechpartnern rundet den Bildungscomic ab.
Der Comic soll auch im Unterricht und in der Demokratieerziehung die Auseinandersetzung mit extremistischer Ideologie anstoßen. Zur Vertiefung ist eine weiterführende Webseite geschaltet: