Bushaltestelle der Zukunft: HS Niederrhein stellt Projekt Mobile auf der Cebit vor
In Eile grade eben noch den Bus erwischt – aber leider in die falsche Linie eingestiegen? Oder um zwei Minuten die Abfahrtzeit verpasst? Es gibt denkbar viele Varianten, die einen entspannten Umgang mit den öffentlichen Verkehrsmitteln verhindern. Dies gilt insbesondere auch für Menschen mit körperlichen, psychischen oder kognitiven Beeinträchtigungen. Auf der diesjährigen Cebit, 16. bis 20. März, stellen Forscher der Hochschule Niederrhein unter dem Titel „Mobile - mobil im Leben“ ein mögliches Ende der störenden Begleiterscheinungen vor (Halle 9, Stand D24).
„An unserem Stand stellen wir die ersten funktionstüchtigen Prototypen vor und geben einen Überblick zu unserer bisherigen Arbeit“, erklärt Martina Braun, die dem Team um die Professoren Dr. Gudrun Stockmanns und Dr. Edwin Naroska angehört. Dazu bauen die Forscher des Kompetenzzentrums FAST und vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik das Modell eines Busses und einer Bushaltestelle auf und wenden ihre Geräte daran an. „Anhand eines Szenarios werden spezielle Benutzeroberflächen zur Routenplanung und Navigation vorgestellt, die Lokalisierung mit optischen Markern und der Einsatz von Bluetooth Beacons und Wearable Gadgets ausführlich erklärt.“
Übersetzt bedeutet das – es wird ein selbsterklärendes Navigationssystem präsentiert, das auf Smartphones, Tablets und Smart Watches laufen wird und die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln vereinfachen soll. „Das Programm kann Personen orten und zu den richtigen Plätzen navigieren, Fahrzeuge und Haltestellen identifizieren und Echtzeitinformationen zu Verspätungen, Gleis- und Fahrbahnänderungen anbieten“, so Martina Braun.
Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit den Verkehrsbetrieben SWK Krefeld, der moBIEL GmbH, Bielefeld, Bethel.regional für die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel-Bielefeld als Einrichtung für Menschen mit Unterstützungsbedarf, dem Gesundheitsdienstleister inoges /Salvea und der Hochschule Rhein-Waal. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) über drei Jahre, bis zum 31.03.2016, aufgrund einen Beschlusses des deutschen Bundestages gefördert. Die Ergebnisse des Projektes sind zudem die Grundlage für eine weitere Umsetzung (Roll Out) bei den Projektpartnern. Diese erweitern es auf die gesamten Bus- und Bahnnetze und machen es damit serienmäßig einsetzbar.