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Das spannende Leben der Insekten

20. Mai 2021

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Insekten bilden die größte Tierklasse der Welt. Zu ihr gehören mehr als eine Million Arten. Fast 80 % aller Tiere weltweit sind Insekten. Menschen und die restlichen Säugetiere machen dagegen einen nur verschwindend geringen Prozentanteil aus.

Nicht alles, was krabbelt, ist ein Insekt. Spinnen sind keine Insekten. Sie gehören einer eigenen Tiergruppe, den Spinnentieren, an. Insekten und Spinnen lassen sich einfach auseinanderhalten.

Die „Sechsbeiner“

Insekten werden auch als „Hexapoda“ bezeichnet. Dieses Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Sechsbeiner“. Ihr könnt also ganz einfach die Beine eines Tieres zählen und schon wisst ihr, ob es ein Spinnentier oder ein Insekt ist: Hat es sechs Beine, ist es ein Insekt. Hat es acht Beine, ist es ein Spinnentier.

Insekten sind ekelhaft? Guckt genau hin!

Viele Menschen haben Vorurteile und finden Insekten „eklig“. Das ist natürlich reine Ansichtssache. Manch einer von euch findet es auch eklig, wenn die Bananenschale braun ist, oder die feuchten Küsschen der Tante.
Meist schrecken Menschen vor Dingen zurück, die sie nicht gut kennen. Viele Kinder haben Angst vor Spinnen, weil auch ihre Mütter Angst davor haben. Lasst euch nicht davon irritieren, sondern schaut genau hin: Wie sehen die verschiedenen Tiere aus? Was unterscheidet sie von uns? Was können sie, was wir nicht können? Wo leben sie?

Die kleinen Superorganismen

Es ist verblüffend, zu sehen, was es doch für kleine Insekten gibt und was sie alles können. Schauen wir uns einmal die sogenannten Gewittertierchen an.
Eigentlich heißen sie Fransenflügler oder Blasenfüßer. Sie lassen sich gerne auf unserer Haut nieder, wenn die Luft draußen schwülwarm ist. Sie kribbeln und kitzeln und manch einer schlägt sie weg. Aber habt ihr euch schon einmal darüber Gedanken gemacht, wie verrückt es doch ist, dass diese kleinen Tierchen laufen, fliegen, landen, gucken, riechen, verdauen, kurz: leben können? In ihren winzigen Körpern laufen unendlich viele Prozesse ab. Selbst die begabtesten Wissenschaftler und Techniker könnten einen solchen Organismus nicht nachbauen.

Die Sonne als Antrieb

Der Stoffwechsel der Insekten wird von der Außentemperatur bestimmt. Anders als wir Säugetiere können sie ihre Körpertemperatur nicht ohne die auf sie einwirkenden Temperaturen aufrechterhalten.
Insekten werden daher als wechselwarm bezeichnet. Insekten brauchen Wärme, um zu leben. Im Frühling sieht man häufig Fliegen auf besonnten Häuserwänden sitzen. Sie tanken die Energie der Sonne.
Im Winter sieht man kaum Insekten. Es ist einfach zu kalt für sie. Viele Insekten verfallen in eine Art Winterschlaf, um erst bei steigenden Temperaturen zu erwachen.

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Anpassung an äußere Umstände

Insekten sind in jedem Lebensraum vertreten und zeichnen sich durch ihre enorme Anpassungsfähigkeit aus. Wusstet ihr, dass es einen Eulenfalter gibt, der anstatt Blütennektar die Tränenflüssigkeit von Rindern und Büffeln trinkt? Was denkt ihr, hat ihn wohl dazu gebracht? Tränenflüssigkeit ist eine immer vorhandene Flüssigkeitsquelle, die nicht nur in trockenen Zeiten oder Landstrichen Wasser spendet, sondern auch noch Nahrung in Form von z.B. Mikroorganismen
oder Salzen bietet.

Die Tarnungskünstler

Wie ihr vielleicht wisst, können sich viele Insekten tarnen. Sie können wie Blätter, Zweige oder Dornen aussehen. So sind sie vor Fressfeinden, meist Vögel, geschützt und werden nicht so schnell entdeckt.
Manche von ihnen können Vögel aber auch aktiv abschrecken. Fühlen sie sich bedroht, falten sie ihre Flügel auseinander und zeigen ein großes Augenpaar. Für die Vögel bedeutet dies „Achtung, hier ist ein großes Tier“ und so beeilen sie sich, wegzukommen, um nicht selbst gefressen zu werden. Insekten zeigen auch eine Vielfalt chemischer Verteidigungswaffen. Hier kommt der Marienkäfer ins Spiel. Fühlt er sich von einem Fressfeind gestört, gibt er an seinen Beingelenken eine bitter schmeckende gelbe Flüssigkeit ab.
Vögel beispielsweise lernen so, die leuchtende Farbe mit dem sehr abstoßenden Geschmack in Verbindung zu bringen, und lassen die Marienkäfer künftig in Ruhe.

Wiederum andere Insekten machen sich dieses Lernverhalten von Räubern und Feinden zunutze und imitieren deren warnenden Farben oder Muster. Diese Insekten können sich nicht chemisch schützen, sie setzen allein auf den abschreckenden optischen Effekt. Ein einheimisches Beispiel ist z.B. die Schwebfliege, die mit ihrer Zeichnung eine Wespe imitiert. Tiere, die bereits schlechte Erfahrungen mit den stechenden Vertretern gemacht haben, werden es sich zweimal überlegen, ob sie sich einer Schwebfliege nähern.

Riechen mit Fühlern und schmecken mit Füßen

Die Sinnessysteme der Insekten unterscheiden sich stark von denen des Menschen. Sie haben keine Nase und riechen mit ihren Fühlern oder Antennen. Sie schmecken mit Sinneszellen an ihren Füßen und mit ihren Mundwerkzeugen.

Besonders ausgeprägt ist das Sehsystem der Insekten. Aufgrund ihrer Eigenschaft, fliegen zu können, muss dieser Sinn besonders stark ausgeprägt sein, um ein sicheres Landen und Ausweichen sowie einen koordinierten Flug gewährleisten zu können. Insekten besitzen sogenannte Komplexaugen, die aus tausenden einzelnen Linsen bestehen. Jede Linse vermittelt den Tieren ein eigenes Bild, um schnell auf Bewegungen im Umfeld reagieren und um Informationen über Entfernungen im Flug verarbeiten zu können. Bei diesen Insekten wird der Kinofilm zur Diashow. Im Gegensatz zu uns Menschen verarbeiten sie ca. viermal mehr Bilder in einer Sekunde.

Insekten können noch so einiges mehr. Manche verfügen über einen eigenen magnetischen Kompass, der es ihnen erlaubt, über Tausende von Kilometern jährlich dieselben Routen zu nehmen, um beispielsweise bestimmte Futterplätze aufzusuchen.

Sprecht ihr Insektisch? Kommunikation mal anders

Die Kommunikation untereinander ist fantastisch ausgeprägt. Denkt nur einmal an den Bienentanz, der die im Stock verbliebenen „Kollegen“ u.a. über die Entfernung und Art der Nahrungsquelle informiert.

Manche Insekten, wie Ameisen, Bienen, Wespen oder auch Termiten, wohnen in sozialen Gefügen. Sie haben eine eigene Struktur und jeder, der daran teilnimmt, hat bestimmte und definierte Aufgaben zu erfüllen. Nur so kann das Zusammenleben funktionieren und können diese Arten existieren.

Das Insektenhotel

In Insektenhotels können Wildbienen und andere Insekten einen Platz zur Eiablage und zur Überwinterung finden, da der Lebensraum der Tiere immer mehr eingeschränkt wird. Neben Wildbienen nehmen auch Hummeln, Wespen und andere Insektenarten das „Hotel“ gerne an – einige der Bewohner sind sogar sehr seltene Tierarten, die teils als gefährdete Arten gelten. Die Insektenhotels gibt es fertig zu kaufen (oft in Läden, in denen auch Nistkästen verkauft werden). Aber wenn du und deine Eltern handwerklich geschickt seid, kannst du im Internet auch tolle Anleitungen für einen Eigenbau finden.

Der beste Standort für das Insektenhotel ist eine sonnige, wind- und regengeschützte Ecke, am besten in der Nähe von Wildkräutern, blütenreichen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen. Außerdem freuen sich die Insekten über einen Garten mit Kräutern, Wildblumen und Sträuchern. Beim Eigenbau sollte auf unterschiedlichste, unbehandelte Materialien geachtet werden, z.B. Stroh, Heu, Hölzer, Holzstücke, in die Löcher unterschiedlicher Größe gebohrt wurden, aber auch Ziegelsteine, die es schon mit Löchern gibt. Das Hotel sollte nicht auf dem Boden stehen – ab Kniehöhe kann es aber aufgehängt oder aufgestellt werden.

Ist das Hotel einmal bewohnt, herrscht dort meist reges Treiben und man kann sich einen gemütlichen Sonntagnachmittag damit vertreiben, diesen faszinierenden Tieren beim Nestbau oder der Brutpflege zuzusehen. So hat man einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Tierschutz geleistet und hat gleichzeitig ein hochinteressantes „Fernsehprogramm“ direkt im eigenen Garten!

Hast du Lust, ein Insektenhotel zu bauen? Das wäre doch was für die ganze Familie! Viel Spaß!

Hier geht’s zum Zuchtset Wildbienen

Mehr erfahren!

Kategorie:
Veröffentlicht am 20.05.21

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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