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Generation Corona oder Generation der Vergessenen?

21. Juli 2021

Gehöre ich zu der Generation Corona? Eher zu der Generation, die komplett von der Politik vergessen wird. Es ist klar, dass eine Pandemie für alle Teile der Politik sowie der Gesellschaft am Anfang schwer zu managen war. Der Fokus lag zu sehr auf der Minimierung des Schadens für die Wirtschaft oder das Gesundheitswesen. Eine Vorgehensweise, die komplett angebracht war. Jedoch fiel der Fokus viel zu spät auf die Minimierung der psychischen Schäden der jungen Generation. Eine junge Generation, die die wirtschaftlichen sowie gesellschaftlichen Folgen dieser Pandemie in Zukunft ausleben muss.

Wir leben auch ohne Pandemie in einem Zeitalter, in dem soziale Medien aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichem kaum wegzudenken sind. Unter den damit zusammenhängenden psychischen Problemen, wie zum Beispiel Cybermobbing und Online-Spielsucht leiden viele heranwachsenden Personen. Wie reagiert aber die Psyche, wenn Kindern und Jugendlichen die Grundlagen für das reale Leben genommen werden?

Meine Generation, ist eine Generation, die schon früh lernen musste, erwachsen zu werden. Viele Kinder und Jugendliche haben sich aus Solidarität zu den älteren Personen und den Risikopersonen beinah selbstisoliert. Eine Selbstisolation, die bei vielen Zukunftsängste und ein Gefühl von verminderter Lebensqualität auslöste. Fast jedes 3. Kind ist in der Pandemie psychisch auffällig [1]. Verständlich, wenn wir in unserer Teenie-Zeit, die unser ganzes Leben prägt, eingeschränkt lebten und weiterhin leben.

Es geht hier nicht um Partys an einem See oder dem Besuch eines Konzertes, sondern um die Zeit, in der wir uns ausprobieren, soziale Kompetenzen anlernen, weinen & lachen, uns in den Schulen ungestört weiterbilden, die Bausteine für unsere Zukunft setzen und einfach die Welt kennenlernen.

Ich fordere die Politik auf, jetzt effektiv dagegen zu steuern. Man kann die verlorene Zeit nicht rückgängig machen, jedoch kann man die zukünftigen Folgen lindern. Wir brauchen mehr Kapazitäten in der psychischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen, zuverlässige und funktionierende Bildungspolitik und die Beachtung der jungen Generation. Die Politik muss über uns reden, denn sie wird uns irgendwann brauchen.

Ich wünschte mir, ich wäre zu einem anderen Zeitpunkt ein Jugendlicher.

Quellen:  [1] = https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/kinder-und-jugendpsychiatrie-psychotherapie-und-psychosomatik/forschung/arbeitsgruppen/child-public-health/forschung/copsy-studie.html

 

Mein Name ist Tim Wiedenmeier, ich bin 15 Jahre alt und Schüler der 9. Klasse des Otto-Hahn-Gymnasiums Göttingen und engagiere mich seit meinem 11. Lebenjahr politisch. Zur Zeit engagiere ich mich als langjähriger Bildungsaktivist, Aktivist für psychische Gesundheit, Schülersprecher meiner Schule, Mitglied im Jugendparlament Göttingen, stellv. Vorsitzender des Stadtschülerrates Göttingen, Schülervertreter im Bildungsausschuss der Stadt Göttingen, bildungspolitischer Berater für Regierungen und viele politische Organisationen & Gremien sowie als Autor des Politik-Podcast Klar. Jung. Politisch.

Kategorie:
Veröffentlicht am 21.07.21

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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