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MINT-Coach an der Hochschule Niederrhein: Mädchen sollen MINT-Fächer sexy finden

25. Juli 2017
Foto: Das Projektteam am Umweltcampus Trier mit Prof. Dr. Monika Eigenstetter (3.v.li.). Copyright: Hochschule Trier.

Foto: Das Projektteam am Umweltcampus Trier mit Prof. Dr. Monika Eigenstetter (3.v.li.). Copyright: Hochschule Trier.

Mädchen schon im Kindesalter für Mathematik, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften und Technik (MINT) begeistern – das ist das Ziel eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts an der Hochschule Niederrhein. „Wir wollen die Einstellungen der Mädchen gegenüber den MINT-Fächern verändern und dafür die Möglichkeiten der digitalen Medien nutzen“, sagt Prof. Dr. Monika Eigenstetter, die das Projekt an der Hochschule Niederrhein leitet.

Leadpartner des Verbundprojekts ist die Hochschule Trier, die die technische Umsetzung übernehmen wird. In Krefeld entwickelt die Psychologin Monika Eigenstetter, die das Institut A.U.G.E. am Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Niederrhein leitet, das nötige genderdidaktisch-psychologische Konzept für das Vorhaben und evaluiert im Anschluss den Erfolg.

Das Problem ist seit Jahren bekannt: MINT-Fächer gelten als unweiblich. „Mädchen werden schon im Kindesalter entmutigt, sich mit mathematisch-naturwissenschaftlichen Themen auseinanderzusetzen“, sagt Eigenstetter. „Diese Fächer gelten einfach als nicht sexy.“ Die Folge sei, dass sich die Mädchen in den Fächern schwächer einschätzen würden als sie tatsächlich sind. Am Ende dieser Negativspirale steht, dass Frauen seltener ingenieurswissenschaftliche Studiengänge aufnehmen als Männer.

Das möchte das auf drei Jahre angelegte Projekt MINT-Coach ändern. Konkret geht es um Spiele auf dem Smartphone, um Avatare (digital  erschaffene Figuren), Rätsel und andere Aufgaben, die speziell für Mädchen entwickelt werden sollen. MINT soll cool sein – auch für Mädchen. Psychologin Eigenstetter spricht von „wirkungsvollen Interventionsformen, um eine gendergerechte und MINT-affine Berufsorientierung zu unterstützen“.

Ihre Aufgabe wird es sein, nach einer Analysephase über die Vorlieben der Mädchen ein psychologisch-genderdidaktisches Konzept zu entwickeln, um die Mädchen über ihre Smartphones für MINT-Themen zu begeistern. Parallel zu der Arbeit in Krefeld erfolgt an der Hochschule Trier die Entwicklung und Anpassung des technischen Konzepts für den MINTcoach. Ziel ist eine App, die auf dem Konzept des „MobileCoach“ aufbaut, welches sich im klinischen Kontext bewährt hat. Es wird beispielsweise bei der Raucher-Entwöhnung angewandt.

Anschließend werden über 1,5 Jahre hinweg Schülerinnen aus sieben Saarbrücker Schulen der Klassenstufe 6 und 7 mit den entwickelten MINT-Aufgaben versorgt. Zudem wird das Umfeld eingebunden:  Mitschülerinnen und Mitschüler, vor allem aber Eltern und Lehrende werden für Genderthemen sensibilisiert. Psychologin Eigenstetter weiß: „Der Einfluss dieser Gruppen ist sehr groß, sie sollen daher die Schülerinnen in ihrer hoffentlich steigenden MINT-Begeisterung stärken.“

Das von der Hochschule Trier koordinierte Verbundvorhaben „Individuelle Intervention bei Schülerinnen zur Erkennung und Förderung von MINT-Begabungen (MINTcoach) im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „Strategien zur Durchsetzung von Chancengleichheit für Frauen in Bildung und Forschung“ wird mit insgesamt ca. 600.000 Euro unterstützt. Rund 200.000 Euro davon gehen an die Hochschule Niederrhein, wo über drei Jahre die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters finanziert wird. Projektstart ist zum 1. Juli 2017.

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Veröffentlicht am 25.07.17

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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