Projekt Junior am Rhein-Maas-Berufskolleg
Das Projekt Junior wird am Rhein-Maas-Berufskolleg am Standort Nettetal in der Unterstufe der Höheren Handelsschule im Differenzierungsfach Wirtschaftsinformatik durchgeführt.
Da in diesem Fach das Projektmanagement ein zentraler Bestandteil ist, konnten die Schüler sich frei entscheiden, ob sie lieber nur Theorie oder Theorie mit Praxis verbunden mit Mehrarbeit machen wollten. Hierbei fiel das Votum einstimmig für die Praxis aus.
Es wurden 2 Unternehmen in der Klasse gegründet. Die Schüler haben die freie Wahl, welche Produkte sie herstellen und verkaufen wollen.
Wir haben das Projekt Junior gewählt, da wir Wirtschaft ganz konkret erleben wollen. Hierzu zählt insbesondere:
- Überlegen einer Geschäftsidee und Unternehmensnamen
- Öffentlichkeitsarbeit um die Unternehmen bekannt zu machen
- Geldgeber vom Geschäftskonzept überzeugen
- Preiskalkulation von Produkten
- Geschäftsidee in konkrete Produkte umsetzen
- Werbung für die Produkte ausarbeiten
- Verkauf von echten Produkten
- Teilnahme am Wettbewerb
Überlegen einer Geschäftsidee
Die Klasse wurde in 2 Gruppen geteilt, die unabhängig voneinander nach einer Geschäftsidee gesucht haben. Die erste Gruppe wählte als Geschäftsidee beleuchtete Gläser (Glowing Glasses) und die 2. Gruppe Cocktailgläser mit Skalen (Lifestyle Cocktails).
Öffentlichkeitsarbeit um die Unternehmen bekannt zu machen
Der erste öffentliche Auftritt der beiden Unternehmen wurde im Rahmen einer Unternehmenspräsentation in der Schule durchgeführt. Dabei wurden vor ca. 200 Schülern und Lehrern das Geschäftskonzept sowie das Projekt Junior vorgestellt. Hierbei ging es besonders darum, welche Inhalte sind für das Publikum interessant, wie präsentiere ich Informationen sowie eine angemessene Kleiderwahl.
Jungunternehmer von |
Geldgeber vom Geschäftskonzpt überzeugen
Geldgeber wurden vor allem im persönlichem Umfeld der Jungunternehmer gefunden, aber auch bekannte Persönlichkeiten wie den Schulortleiter oder den Bürgermeister der Stadt Nettetal konnten als Anteilseigner gewonnen werden.
Schulortleiter Schülerunternehmer |
v.links: Kübra Avci, Lehrer Matthias Fehre, |
Preiskalkulation von Produkten
Bei der Preiskalkulation der Produkte erkannten die Schüler schnell, dass nicht selbst gefertigte Teile sich sehr stark auf den Endpreis auswirken. Daraufhin wurde in der Gruppe Lifestyle Cocktails die Gläser selber graviert. Bei Glowing Glasses sprang der Hauptlieferant 4 Tage vor der Präsentation vor den Anteilseignern ab, so dass innerhalb von 3 Tagen eine völlig überarbeitete neue Lösung präsentiert werden konnte, die zudem noch wesentlich günstiger war.
Geschäftsidee in konkrete Produkte umsetzen
Der Hauptvorteil des Junior Projektes liegt in der Herstellung konkreter Produkte. Die Herstellung geht über den normalen theoretischen Unterricht hinaus und fordert ganz neue Fähigkeiten. So entdeckt man z.B. handwerkliches oder organisatorisches Talent bei manchen Schülern, das gewinnbringend in die Gruppe eingebracht wird.
Werbung für die Produkte ausarbeiten
Die meiste Werbung haben wir durch aktive Pressearbeit und eine Webseite gemacht. Hierbei lernten die Schüler wie man ein Presseinterview führt bzw. wie man so etwas vorbereitet. Auch die Gestaltung einer vorteilhaften Webseite war für die Schüler eine Herausforderung. Hier konnte man eine deutliche Steigerung im Laufe der Zeit feststellen.
Verkauf von echten Produkten
Der Verkauf der Produkte und damit die Bestätigung für eine erfolgreiche Arbeit war eine besonderes Highlight. Zu jeder sich bietenden Gelegenheit waren die Schüler mit einem Verkaufsstand entweder in der Schule oder in der Innenstadt präsent. Hochsaison der Verkäufe waren der Valentinstag, der Schuleinschreibungstag und Ostern.
Lifestyle Cocktail am Valentinstag |
Glowing Glasses am Valentinstag |
Teilnahme am Wettbewerb
Die Teilnahme am Junior Wettbewerb stellt eine große Herausforderung für die Schüler dar. Sie müssen neben dem Geschäftsbereicht kontinuierlich an das Junior Projekt berichten und können sich dabei für einen Landeswettbewerb qualifizieren, bei dem sich alle Junior-Schülerunternehmen in Nordrhein-Westfalen miteinander messen. Die Sieger der Landeswettbewerbe messen sich dann auf Bundesebene.
Matthias Fehre
Betreuender Lehrer am Rhein-Maas Berufskolleg