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Sea Watch - das erste Privatschiff zur Flüchtlingshilfe im Mittelmeer

23. April 2015
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Foto: Sea Watch.org

 

Sie flüchten aus Krisen- und Kriegsgebieten in Afrika: Männer, Frauen und Kinder. Doch viele erreichen nie das rettende Ufer Europas. Ihre Boote geraten in Seenot, Tausende ertrinken. Das passiert weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit, seit die EU-Grenzagentur Frontex nur noch in der eigenen 30-Meilen-Zone patrouilliert. Eine Privatinitiative aus Brandenburg will dem massenhaften Sterben nicht mehr tatenlos zusehen. 120.000 Menschen rettete die italienische Küstenwache 2014 innerhalb eines Jahres zwischen Afrika und Europa. Mehrfach bat Rom die EU, sich an den Kosten der rund 9,3 Millionen Euro pro Monat zu beteiligen. Vergeblich. Ende Oktober 2014 stellten die Italiener daraufhin ihre Operation "Mare Nostrum" ein, das Nachfolgeprogramm von Frontex, "Triton", soll eine gesamteuropäische Lösung sein. Doch "Triton" sieht nicht mehr die Rettung auf hoher See vor, sondern konzentriert sich auf den küstennahen Bereich.

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Foto: Sea Watch.org

 

Der Brandenburger Unternehmer Harald Höppner findet das nicht richtig. "Warum sollen Menschen nur unter Lebensgefahr ihr Recht auf Asyl in Anspruch nehmen können?", fragt er. Zusammen mit Freunden hat er einen 100 Tonnen schweren Fischkutter gekauft, der in Hamburg professionell umgebaut wird.

Ausgestattet mit modernster Kommunikations- und Navigationstechnik verfolgt Höppner mit dem Projekt "Sea Watch" zwei Ziele. "Wir sind kein Rettungs-, sondern ein Beobachtungsschiff!". Trifft die "Sea Watch" auf ein Flüchtlingsboot in Seenot, soll über Funk oder Satellit professionelle Hilfe angefordert werden. Denn ist ein Seenotfall erst einmal gemeldet, sind alle, die davon wissen, zur Hilfe verpflichtet. Bei Bedarf kann die Besatzung der "Sea Watch" Flüchtlinge mit Trinkwasser versorgen und Rettungswesten ausgeben. Auch auf den schlimmsten Fall ist man vorbereitet: Sollte ein Boot mit mehreren Hundert Menschen sinken, können bis zu vier riesige Rettungsinseln zu Wasser gelassen werden. Jede einzelne kann bis zu 150 Personen aufnehmen. Harald Höppners Plan dürfte die verantwortlichen Politiker aufhorchen lassen: "Wir wollen auf dem Wasser Öffentlichkeit herstellen," sagt er. Die Anonymität des Meeres zwischen Afrika und Europa soll aufgehoben, die Öffentlichkeit sensibilisiert werden. Das massenhafte Sterben wäre dann nicht mehr ignorierbar, die Politik zum Handeln gezwungen.

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Veröffentlicht am 23.04.15

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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