Stipendien – nicht nur für Einserkandidaten
Beim „Tag des Stipendiums“ am 24. April informieren die TH Bingen und ArbeiterKind.de, wie Studentinnen und Studenten finanzielle Unterstützung während des Studiums erhalten.
Stipendien bieten im Studium viele Chancen: Sie füllen nicht nur die oft klamme Studentenkasse auf, sondern ebnen auch Wege in Karriere-Netzwerke und bieten viele Bildungsangebote. „Doch oft haben wir freie Plätze, weil sich die Studierenden schlichtweg nicht bewerben“, sagt Professor Klaus Becker, Präsident der Technischen Hochschule (TH) Bingen. Deshalb bietet die TH Bingen erstmals am 24. April den „Tag des Stipendiums“ an: Studierende der Hochschule und Studieninteressierte können sich von 13:00 bis 16:00 Uhr informieren und beraten lassen. Denn die Chancen auf ein Stipendium sind viel besser als viele denken. Spitzennoten sind dafür nicht immer Voraussetzung – vielmehr zählt das Engagement für andere, egal ob im Verein oder privat.
Der Tag findet in Kooperation mit ArbeiterKind.de statt. Diese Organisation ermutigt Schülerinnen und Schüler aus Familien ohne Hochschulerfahrung dazu, als erste in ihrer Familie zu studieren. Studien zeigen immer wieder die ungleichen Bildungschancen von Kindern in Deutschland: deutlich weniger Kinder aus Nicht-Akademikerfamilien beginnen ein Hochschulstudium im Vergleich zu Kindern mit Eltern mit Hochschulabschluss. An der TH Bingen spiegelt sich dieser Trend jedoch nicht wider: Die Absolventenbefragung zeigt, dass die Mehrheit der Studierenden aus Nicht-Akademikerhaushalten kommt. Aber nicht nur die TH-Studierenden, auch die gesamte Hochschulleitung besteht aus „Arbeiterkindern“. Sie sind ihren Weg erfolgreich gegangen und daher erklärt Präsident Becker, „ist es uns ein besonderes Anliegen, unsere Studierenden beim ‚Tag des Stipendiums‘ über mögliche Förderungen zu informieren. Wir wollen alle Studierenden ermutigen, sich für Preise und Förderungen zu bewerben – ganz gleich, mit welchem Hintergrund sie bei uns starten.“ Marie Sibold von ArbeiterKind.de bestätigt: „Insbesondere uns „Arbeiterkindern“ fehlen oft Informationen rund um Studienfinanzierung. Viele ziehen ein Stipendium erstmal nicht für sich in Erwägung.“
Der Informationstag bietet Vorträge und vor allem Austauschmöglichkeiten. Wer Fragen hat, kann diese an den Informationsständen im Foyer loswerden: Stipendiatinnen und Stipendiaten der deutschen Begabtenförderwerke berichten von ihren Erfahrungen und geben Tipps. Mitarbeitende der TH Bingen stellen die hochschulinternen Preise, bundesweite Wissenschaftspreise sowie die Förderprogramme für Auslandsaufenthalte vor. Zusätzlich gibt Sibold in ihrer Präsentation einen Überblick, wie die Stipendienlandschaft aussieht und wie eine Bewerbung abläuft. Eines der Ziele fasst Sibold zusammen: „Auch wenn es viele überrascht – wir möchten mit dem Mythos aufräumen, dass Stipendien nur für Einserkandidatinnen oder -kandidaten sind.“