uniKIK - ein Bindeglied zwischen Schule und Hochschule! - Universität Hannover
uniKIK - Einrichtung der Leibnitz Universität Hannover für Kommunikation, Innovation und Kooperation zwischen Schule und Universität
Wer wünscht sich das nicht: Nach dem Abitur in ein interessantes Studium und eine erfolgreiche berufliche Zukunft starten! An den Schulen besteht jedoch häufig nicht die Möglichkeit, die spannenden Besonderheiten von mathematischen und naturwissenschaftlichen Themen und beruflichen Fachrichtungen aufzuzeigen. An der Uni und auf dem Arbeitsmarkt besteht wiederum das Problem von zu wenigen Absolventen genau dieser Fachbereiche. Dieses doppelte Problem ist heute allgemein bekannt, an der Leibniz Universität Hannover erkannte man dies bereits 1999 – und initiierte uniKIK.
uniKIK steht für Kommunikation, Innovation und Kooperation zwischen Schule und Hochschule. Als Teil des Schulportals der Leibniz Universität Hannover bietet uniKIK für Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Projekten Einblicke in alle Fakultäten der Leibniz Universität Hannover (Mathematik, Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften sowie Studieninhalte der Philosophischen und Juristischen Fakultät).. Es werden regelmäßig zehn verschiedene Projekte für Schülerinnen und Schüler und Studienanfänger angeboten. Betreut werden diese Projekte von Studierenden (oft angehenden Lehrer/innen), Dozenten und Professoren der Uni. Diese Zusammenarbeit stellt sicher, dass den zukünftigen Studierenden das weitergegeben wird, was sie für ihr Studium benötigen.
Ein erfolgreiches Studium beginnt in der Schule!
Der Beginn - die Gauß AG
Die Gauß-AG (AG Arbeitsgemeinschaft) war 1999 die erste Aktivität von uniKIK und wird bis heute fortgeführt. Alle interessierten Gymnasiastinnen und Gymnasiasten ab Klasse 9 können teilnehmen und sich mit Anwendungen der Mathematik und Naturwissenschaften in Wirtschaft, Technik, Umwelt und Gesellschaft beschäftigen. Unabhängig von ihrem "schulmathematischen Hintergrund" schauen Schülerinnen und Schülern in Kleingruppen unter Leitung eines studentischen Tutors über den "schulmathematischen Tellerrand" hinaus. Diese Leistung wird bei regelmäßiger Teilnahme von der Schule als AG-Leistung anerkannt, ebenso wie die Teilnahme an einer der anderen uniKIK-AG’en. Die Teilnahme an allen uniKIK-Ag’en ist freiwillig. Um den Schulbetrieb nicht zu belasten, finden die Treffen an 2-3 Wochenenden und eine Woche in den Ferien statt. An der Gauß-AG nahmen bis heute mehr als 3000 Schüler/innen teil!
DASU – Fortbildung für Lehrer
Im Jahr 1999 folgte die Gründung des Didaktischen Arbeitskreises Schule<>Universität (DASU), der dreimal jährlich Symposien anbietet und bereits 2160 Beteiligte zusammen geführt hat: Er ist ein Forum für die Vorstellung von Unterrichtskonzepten zu Zielen, Inhalten und Methoden künftigen Mathematikunterrichts. Die Symposien bieten darüber hinaus Gelegenheit zur Schaffung und Pflege fachlicher und persönlicher Kontakte zwischen Studierenden des Lehramts an Gymnasien, Kollegen in der Schulpraxis und Lehrenden an der Universität.
Für Frühstarter - das Juniorstudium
Im Jahr 2000 startete das Juniorstudium, bei dem sich (angehende) Abiturienten, Soldaten, Zivildienstleistende und Auszubildende mit Abitur vor dem eigentlichen Studium schon einmal einen Eindruck vom „echten“ Studieren verschaffen können. Im Angebot sind dabei die mathematisch–naturwissenschaftlichen, technischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Fachgebiete sowie Jura und die Geisteswissenschaften. Die Besonderheit ist, bereits vor der Immatrikulation an den zugehörigen Prüfungen teilnehmen zu können und dies im regulären Studium anerkennen zu lassen und zugleich wichtige Kapitel des Schulstoffes zu wiederholen und zu vertiefen. Von diesem bundesweiten Angebot profitierten bislang ca. 1100 junge Erwachsene.
Die Winteruni für die Unentschlossenen
„Was soll ich bloß studieren?“ grübelten bei uniKIK schon 3139 Schüler/innen. Diese Frage kann uniKIK nicht direkt beantworten, gibt aber mit der im Jahr 2000 gestarteten Winteruni ausführliche Hilfestellung. An Informationsnachmittagen Ende Januar/ Anfang Februar jedes Jahres können die Interessierten an gezielt auf Schüler-Bedürfnisse ausgerichteten Veranstaltungen teilnehmen, die ihnen Überblick und Orientierung über sämtliche Studiengänge und –fächer verschaffen, alle Fragen rund ums Studium beantworten und somit die Entscheidungsfindung enorm erleichtern.
Club Appolo 13 – wir lösen ein Problem
Als niedersachsenweites Projekt mit Wettbewerbscharakter ist seit 2001 der Club Apollo 13 im uniKIK-Programm vertreten und begeisterte schon über 1000 Teilnehmende. Beginnend mit jedem neuen Schuljahr veröffentlicht uniKIK einmal pro Monat im Internet eine "Aufgabe des Monats", die von einem der mathematisch-naturwissenschaftlichen, wirtschaftswissenschaftlichen oder technischen Fachbereiche der Leibniz Universität Hannover gestellt wird. Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten diese von zu Hause aus in Kleingruppen und schicken ihre Ergebnisse per Email ein. Nach sechs Monaten winken tolle Preise und Studiengutscheine für die besten Gruppen.
uni:fit – Training für den mathematischen Studienalltag
Viele Studierende klagen in den ersten Semestern über die ungewohnt hohen Anforderungen in den mathematisch orientierten Fächern. Hierzu zählen neben der Mathematik und den Naturwissenschaften gleichermaßen die Informatik sowie die Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften. Diese Fächer weisen die höchsten Durchfallquoten in den Grundlagenklausuren und Studienabbruchquoten von teilweise bis zu 70 % auf. Daher bietet die Leibniz Universität Hannover mit dem von der Hochschuleinrichtung uniKIK 2002 gestalteten, Projekt uni:fit - fördern, informieren, trainieren - die Möglichkeit, sich in dreiwöchigen Intensivkursen auf das Studium vorzubereiten. Eine vorbereitung, die sich lohnt und von bisher 2780 Teilnehmern genutzt wurde.
Für die Überflieger
Speziell für hochbegabte Oberstufenschüler und -schülerinnen gibt es seit 2004 die Gauß-AG plus und seit 2006 das Projekt Einsteins Enkeltöchter zur Förderung hochbgeabter und besonders engagierter Mädchen in der Oberstufe. Die Projekte folgen demselben Prinzip: Zusammen mit Professoren und Mitarbeitern bilden die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler ein Forschungsteam, welches sich etwa sechs Monate mit einem wissenschaftlichen Thema auseinandersetzt. Selbstständiges Arbeiten, Teamarbeit, regelmäßige Präsentationen der Zwischenergebnisse und vor allem der Spaß an kreativem Arbeiten und Forschen sind dabei gefragt. Die Schülerinnen und Schülern lernen naturwissenschaftlich-technische Entwicklungen kennen und werden an wissenschaftliches Arbeiten herangeführt – und sie erleben einen intensiven Einblick in mögliche Studiengänge und zukünftige Forschungsberufe.
Früh übt sich…
uniKIK hat neben dem Angebot zur Studieninformation und -orientierung auch etwas für die Kleinen im Angebot: 2005 übernahm uniKIK die Fortführung des Projektes Gauß JuniorClub. Ziel ist die Förderung mathematisch hochbegabter Grundschulkinder im Alter von sechs bis neun Jahren, die gemeinsam mit engagierten Pädagogen Kleingruppen bilden, in denen einmal die Woche mathematische und naturwissenschaftliche Interessen und Begabungen der Kinder gefördert und weiterentwickelt werden. An sämtlichen Hochbegabtenprojekten nahmen bereits über 145 kluge Köpfe teil!
Der bundesweite Wettbewerb
Im Jahr 2007 fand die erste Intel®-Leibniz-Challenge statt. Gestartet als landesweiter Wettbewerb in Niedersachsen wurde dies 2008 ein bundesweiter Wettbewerb mit über 3400 Teilnehmenden. Im Zentrum stehen Aufgaben rund um das Thema hochinnovative Informationstechnologie. Gefragt sind Kreativität und Teamfähigkeit als Triebfedern für das Finden cleverer Lösungen. Für die besten Ergebnisse gibt es Preise im Gesamtwert von 30 000 Euro zu gewinnen, außerdem interessante Berufspraktika bei Intel®. Über sechs Monate gibt es neue Aufgaben, die Schülergruppen von zu Hause aus per Internet bearbeiten.
Und noch mal für Lehrer
uniKIK engagiert sich intensiv in der Förderung von Lehrerfortbildungen und Tagungen, so auch im Projekt „Teachers Teaching with Technology Deutschland“ (T³), das sich auf Bundesebene die Förderung eines technologiegestützten Unterrichts mit neuen Konzepten zur Aufgabe gesetzt hat. Die T³-Veranstaltungen mit uniKIK an der Universität Hannover sind auf Anhieb die größten ihrer Art in Deutschland geworden.
Nach zehn Jahren kann uniKIK auf die enorme Zahl von über 15 600 regelmäßigen Kontakten mit Schüler/innen und Lehrer/innen blicken – in jährlichen und monatlichen Projekten, Kursen, Arbeitsgemeinschaften, Wettbewerben, Tagungen und Fortbildungen. Der Erfolg spricht für sich und bestätigt und bestärkt die Einrichtung uniKIK der Leibniz Universität Hannover genau dieses Netzwerk von Schule und Universität weiter auszubauen, um im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich die Hemmschwelle für Schülerinnen und Schüler abzubauen und den Zugang und die Möglichkeit sich zu informieren und sich auszuprobieren weiterhin zu ermöglichen und zu optimieren.