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5 Fragen — 5 Antworten: Mit Maike van den Boom

11. Februar 2016

Maike van den Boom

Maike van den Boom wurde 1971 in Heidelberg geboren und studierte in den Niederlanden Kunsttherapie. Nach diversen Managementjobs in der freien Marktwirtschaft und über 15 Jahren Aufenthalt in den Niederlanden und Mexiko tritt sie heute als Rednerin und Trainerin auf. Das Thema »Zum Glück gibt’s Werte« ist ihr Markenzeichen. 

Die Frage, was man nach dem Abitur vorhat, nervt nicht nur die Abschlussklassen. Mit der Antwort „Irgendetwas mit ... “ zählen einige Schüler schon zu den Entschlossenen. Wozu raten Sie jungen Menschen? Den eigenen Interessen folgen oder einen sicheren Weg gehen, wie haben Sie diese Zeit erlebt?

Auf jeden Fall den eigenen Interessen folgen, das ist der sicherste Weg das Beste aus deinen Talenten zu machen. Auch wenn er oft die meisten Überraschungen, Umwege und auch jede Menge Irrwege kennt. Aber nur so lernen wir uns selbst besser kennen. Lieber einmal mit Schmackes auf die Nase fallen, als nicht den Mut zu haben etwas Neues aus zu probieren. Letztendlich werden wir immer um eine Erfahrung reicher.

Durch den Tweet der damals 17-jährigen Schülerin Naina, in dem der Wunsch nach "mehr lebensnahem Unterricht" geäußert wurde und Themen wie z.B. Steuern, Miete und Versicherungen  mit behandelt werden sollten, wird die Diskussion um die Wissensvermittlung an unseren Schulen wieder neu befeuert. Wie ist Ihre Meinung zu diesem Thema?

Ich würde mir eine umfassende Umstrukturierung des Bildungssystems in Deutschland wünschen. Sprich, dass die Schüler vor allem entdecken können, was ihnen Spaß macht, worin ihre Stärken liegen und wie sie diese am Besten nutzen können. Das im Zusammenhang mit dem Erlernen von Eigenorganisation ist eine gute Vorrausetzung dafür, dass junge Menschen zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranwachsen, die Visionen und Zielen haben, die Ihnen entsprechen. Und die sie auch umsetzen können. Steurern, Miete etc. gehört zur Selbstorganisation. Ich denke, das lernt man dann am Besten in der Praxis, wenn man damit konfrontiert wird.

An der Willy-Hellpach-Schule  in Heidelberg gibt es seit dem Jahr 2007 ein "Schulfach Glück". Lässt sich Glück als Schulfach etablieren und werden Schülerinnen und Schüler dadurch wirklich zu glücklicheren Menschen?

Glück hat mit einer bestimmten Lebenshaltung und bestimmten Werten zu tun, die Kinder in der Schule vermittelt bekommen. Soweit ich informiert bin richtet sich der Glücks-Unterricht nach Willy-Hellpach auf die Stärkung der Persönlichkeit und die Ausbildung von bestimmten Fähigkeiten im Umgang mit anderen. Gemeinschaftssinn, Vertrauen, Autonomie, Verantwortung, um nur ein paar zu nennen. Und das sind Werte, welche eine Basis für ein glückliches Leben formen. 

Dass  Glück  nicht zwangsläufiger weise etwas mit Wohlstand zu tun haben muss, zeigt die Auflistung der von Ihnen bereisten glücklichsten Länder, wie z.B. Costa Rica, Kolumbien, Panama oder Mexiko. Was unterscheidet beispielsweise diese Menschen von den Deutschen und was können wir von denen lernen?

Dass, der eigentliche Reichtum deines Lebens ist, wenn du Zeit hast für sinnvolle Beziehungen und Zeit hast für dich selber. Diese Länder empfinden sich gar nicht als so arm, wie wir das denken. Im Gegenteil, die eigentlich armen Menschen sind wir, hier in Deutschland z.B., wo alles so ordentlich, sauber und perfekt geregelt ist, aber die menschliche Wärme fehlt.

Und diese Menschen besitzen die Gabe, sich selber und das Leben nicht so furchtbar ernst zu nehmen, wie z.B. auch die Australier und Kanadier. Sie können über das Unglück lachen und sind damit klar im Vorteil, denn es bringt ja nun wirklich nicht viel, einer Misere auch noch die schlechte Laune hinzuzufügen.

Frau van den Boom, gerne hätte ich noch einen Tipp für  unsere Lehrerinnen und Lehrer im Land. Wozu würden Sie denen glückstechnisch raten nach einem anstrengenden Arbeitstag mit vielleicht weniger glücklichen, dafür aber mehr anstrengenden Schülern?

Es gibt tausende Tipps zum glücklich sein. Aufzuschreiben, was an dem Tag gut gelaufen ist, bis einen langen Spaziergang in der Natur zu machen. Und ich bin mir sicher, da haben die Leser bestimmt ihre eigenen Tipps, die besonders gut zu Ihnen passen. Ich gehe aber prinzipiell davon aus, dass Menschen, die ihre Arbeit voller Freude machen, weil sie dass machen, wofür sie brennen und das, worin sie ihren persönlichen Sinn sehen, auch an anstrengenden Tagen noch glücklich sind. Und wenn mal ein mieser dazwischen ist, Schulterzucken, früh ins Bett gehen und morgens wieder neu anfangen.

Cover-VandenBoom3d

Maike van den Boom
Wo geht’s denn hier zum Glück?
Meine Reise durch die 13 glücklichsten Länder der Welt und was wir von ihnen lernen können

352 Seiten, gebunden
Euro 18,99
ISBN: 978-3-8105-2297-9

Weitere Informationen unter:
www.maikevandenboom.com
www.wogehtsdennhierzumglueck.de

Veröffentlicht am 11.02.16

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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