Abi & JETZT?! #10 Eine Ausbildung zum Koch machen
In der neuen Reihe abi & JETZT?! zeigt wissensschule.de, wie viele Möglichkeiten man nach dem Abi hat. Wir wollen zeigen: Studium und Auslandsjahr sind zwei Wege, es gibt aber noch viele andere Möglichkeiten. Heute tauscht sich wissensschule mit Flemming Zitzmann aus, der sich nach dem Abitur für eine Ausbildung zum Koch im renommierten Breidenbacher Hof in Düsseldorf entschieden hat.
Abitur … und jetzt? Was waren Ihre Beweggründe für eine Ausbildung zum Koch direkt nach dem Abitur und warum sollte es der Breidenbacher Hof in Düsseldorf sein?
Ich habe schon immer gerne gekocht. Hinzu kommt, dass ich gerne ausprobiere und experimentiere. Doch die Entscheidung, eine Ausbildung zum Koch zu machen, fiel relativ spät und spontan. Nachdem ich einmal mit Daniel Menino (absolviert ebenfalls mit mir die Kochausbildung im Breidenbacher Hof), einem Freund, zusammen kochte, entdeckten wir beide die Leidenschaft zum Kochen. Relativ kurz danach berichteten wir dies meinem Sozial-Wissenschaftslehrer, der uns daraufhin den Breidenbacher Hof empfohlen hat, da eine Kooperation mit meiner damaligen Schule (Georg Büchner Gymnasium) und dem Hotel besteht.
Gerade an unseren Gymnasien scheint es gelebte Praxis zu sein, dass die meisten frisch gebackenen Abiturienten sich für ein Studium entscheiden. Wie haben Ihre Klassenkameraden reagiert, als sie erfuhren, dass Sie sich für eine Ausbildung zum Koch entschieden haben?
Zuerst wirkten sie überrascht. Doch nachdem ich ihnen von meinen Zukunftsplänen erzählt hatte, waren viele begeistert und drückten mir die Daumen. Es gab immer jemanden, der mich wiederholt fragte, ob ich den ganzen Stress aushalte, jedoch war meine Antwort jedes Mal dieselbe: Wenn man ein Ziel hat, muss man dafür kämpfen.
Fühlten Sie sich an Ihrer Schule ausreichend zum Thema "Übergang Schule - Studium -Ausbildung" informiert oder was sollte hier aus Ihrer Sicht noch verbessert werden?
Man hatte auf jeden Fall gute Ansprechpartner zur Verfügung, die einen Einblick in die Berufswelt ermöglichten. Zwar hatten wir einige Informationsabende, bei denen die verschiedensten Berufe vorgestellt wurden, doch meiner Meinung nach hat dies nicht für jeden gereicht. Diese Informationsabende sollten noch häufiger stattfinden, damit jeder Schüler die Chance hat, möglichst viele Eindrücke und Vorstellungen von verschiedenen Berufen zu erlangen.
Mit welchem Gefühl sind Sie an Ihrem ersten Arbeitstag zu Ihrem Ausbildungsunternehmen gegangen und wie ist bisher Ihrer erster Eindruck vom Arbeitsleben?
Am Anfang hatte ich noch viele Rückfragen und musste mich nach und nach erst einmal von Null an in die Thematik und Abläufe reinschaffen, was sicher normal ist. Dies hat sich dann schnell gebessert. Ich konnte mich relativ schnell orientieren und darf auch schon Verantwortung übernehmen, worauf ich sehr stolz bin. Ein Beispiel: Ich habe schon einige Male den Frühstücksservice übernommen.
Viele Schüler/innen haben das Gefühl, dass sie möglichst jung, mit möglichst guten Noten einen Abschluss machen sollten, um dann sofort in den Arbeitsalltag einsteigen zu können. Wie denken Sie darüber?
Ich kann nur sagen, dass man auf sein eigenes Bauchgefühl hören sollte. Zu Anfang wollte ich etwas studieren, um später möglichst viel Geld zu verdienen. Nach kurzer Zeit jedoch merkte ich, dass es nicht der richtige Weg ist und überlegte weiter. Durch Zufall entdeckte ich die Leidenschaft zum Kochen, während ich mit meinem besten Freund zusammen kochte. Wir beide nahmen uns vor Koch zu werden und haben zum Glück den Ausbildungsplatz im Breidenbacher Hof bekommen.