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Abi & Jetzt?!- Medizinische Ernährungswissenschaften studieren

16. April 2021

In der Reihe abi& JETZT?! zeigt wissensschule.de, welche Möglichkeiten man nach dem Abitur hat. Wir wollen aber auch zeigen, das Studium und Ausbildung nur zwei Wege sind, die man beschreiten kann und wie sich angehende Abiturienten auf die Zeit nach dem Abitur vorbereiten.
Heute tauscht sich wissensschule mit Till Möllmann aus, der in 2019 Abitur gemacht hat.

Till, würdest Du Dich bitte kurz unseren Leserinnen und Lesern vorstellen, danke.

Hi, ich bin Till Möllmann, 21 Jahre alt und ich studiere medizinische Ernährungswissenschaften im 4. Semester an der Universität zu Lübeck. In meiner Freizeit arbeite ich in einem Tee-Geschäft in der Lübecker Innenstadt und mache gerne Sport.

Du hast im Jahr 2019 am Berufskolleg Kleve Abitur gemacht. Hast Du Dich an Deiner Schule ausreichend zum Thema „Übergang Schule-Studium-Ausbildung“ informiert gefühlt oder was sollte hier noch verbessert werden?

Schon in den letzten beiden Jahren meiner schulischen Laufbahn ist mir klar geworden, dass ich mich nach dem Abitur noch wesentlich detaillierter mit der Physiologie des Menschen und dem Einfluss der Ernährung auf die Gesundheit auseinandersetzen möchte, als ich es schon in der Schule tat. Aus diesem Grund kam für mich nur ein Studium infrage.
Mit klaren Anforderungen und einem genauen Plan in welche Richtung es für mich gehen sollte, hatte ich nur kleinere Startschwierigkeiten, das schier endlose Angebot an Studiengängen, die es in Deutschland gibt, zu durchsuchen. Dabei wurde ich auch von meinem damaligen Jahrgangsstufenkoordinator unterstützt. Außerdem gab es bei uns an der Schule im Fachbereich der Naturwissenschaften eine Pinnwand an der diverse Studienangebote präsentiert wurden. So las ich in irgendeiner Pause auf einem Flyer von der Uni Lübeck etwas über medizinische Ernährungswissenschaften. Kurzerhand nahm ich mir diesen Flyer von der Pinnwand mit, um mich zu Hause noch einmal in Ruhe und weiterführend damit auseinanderzusetzten.

Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es für diejenigen an meiner Schule, die noch nicht so entschlossen sind, in welche Richtung es für sie nach dem Abitur weitergehen soll, wesentlich schwieriger sein muss einen Überblick über das vorhandene Angebot zu bekommen.
Es gab innerhalb des letzten Schuljahres noch einige Veranstaltungen u.a. von der Bundesagentur für Arbeit, mit anschließender individueller Beratung, davon habe ich persönlich nicht profitieren können, doch noch unentschlossenere Klassenkameraden konnten daraus möglicherweise
einen Nutzen ziehen.

Insgesamt habe ich mich über meine Schule und insbesondere über meine LK-Lehrer gut über das Angebot, das die Zukunft bereithält, informiert gefühlt. Ich bin dankbar für die vielen Empfehlungen und Tipps, die mir mitgegeben wurden.

„Abitur…und jetzt?“ Was waren Deine Beweggründe für ein Studium der medizinischen Ernährungswissenschaften?

Am Berufskolleg belegte ich zwei naturwissenschaftliche Leistungskurse; Biologie und Ernährung. Diese Fächer und die dort besprochenen Inhalte haben mich von Beginn an interessiert und besonders die Ernährungsphysiologie hat mich sehr begeistert. So wie es bis dato noch kein Fach in der Schule konnte. Ich wollte einfach am besten alles und so detailliert wie möglich über die menschliche Physiologie und Biochemie wissen und wie genau die unterschiedlichen Ernährungs- und Lebensweisen sich darauf auswirken. Denn die bis zum Abitur erlernten Inhalte genügten mir nicht. Auf der Suche nach Studiengängen die diese Fragen ausreichend beantworten könnten, wurde die Auswahl überschaubarer.
Schlussendlich ausschlaggebend war für mich die Tatsache, dass sich die medizinische Ernährungswissenschaft, im Gegensatz zur „klassischen Ernährungswissenschaft“ wesentlich detaillierter mit der Biochemie und der klinischen Pathophysiologie (also den unterschiedlichsten Krankheitsidentitäten und deren ernährungsmedizinischen Charakteristika) beschäftigt.
Auch weil der Bachelorabschluss mir die Zulassung zu dem Masterstudiengang Nutritional Medicine ermöglicht, der sich noch weiterführend mit den besprochenen Themen aus dem Bachelor beschäftigt.

Viele Schülerinnen und Schüler haben das Gefühl, dass sie möglichst jung, mit möglichst guten Noten einen Abschluss machen sollten, um dann sofort in ein Studium oder eine Ausbildung einsteigen zu können. Wie denkst Du darüber?

Mit diesen Gedanken habe auch ich mich eine gewisse Zeit lang rumgeschlagen, denn ich absolvierte mein Abitur in 13 Jahren. Da ich „erst“ nach der 10. Klasse vom städtischen Gymnasium auf das Berufskolleg wechselte und nicht nach der 9. Klasse. Um naturwissenschaftlich so breit wie möglich aufgestellt zu sein und auch um die beiden besagten Fächer drei Jahre lang belegen zu können. Meine damaligen Freunde und Klassenkameraden machten dem entsprechend ein Jahr früher Abitur als ich. So löste es bei mir damals ebenfalls solche Gedanken aus. Rückblickend ist es mir aber sehr wichtig deutlich festzuhalten, dass ich keinen Schritt auf meinem bisherigen akademischen Weg bereue. Entgegen meinem früheren Empfinden ein Jahr „verloren“ zu haben, bin ich sehr zufrieden mich fachlich spezialisiert zu haben und nicht obwohl, sondern besonders weil mir so etwas mehr Zeit zur Verfügung stand, um zu überprüfen, ob der naturwissenschaftliche Weg auch der ist, den ich nach der Schule beschreiten möchte.
Möglichst gute Noten zu schreiben und sich schulisch anzustrengen, gehören zu den ersten Dingen, die man in der Schule lernt. Ich finde es dabei wichtig festzuhalten, dass man dabei nicht vergisst, wofür man eigentlich lernt. Nämlich nicht für die Schule oder für die Lehrer oder für die guten Noten an sich, sondern für sich selbst und die eigene Zukunft. Deshalb kann ich jedem nur empfehlen, sein oder ihr Bestes für sich zu geben. Von mir kann ich auch behaupten, dass ich dies zu meiner Schulzeit getan habe. Denn sein Bestes zu geben wird man später nicht bereuen, unabhängig davon wie die Noten letztendlich ausfallen werden. Möglichst gute Noten alleine, sind nicht das Einzige, was zu einer guten Vorbereitung für die spätere Berufswelt zählt.

Veröffentlicht am 16.04.21

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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