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Bildungsreform: Mehr kluge Köpfe für Deutschland

19. Mai 2017

von Dr. Hubertus Porschen

Hubertus Porschen , Bundesvorsitzender der Jungen Unternehmer in Berlin am 19.07.2016 .  -  copyright: Marc-Steffen Unger Tel +49-171-5353875

Foto: Marc-Steffen Unger

„Soziale Gerechtigkeit“ ist das Thema, das die Menschen bewegt. Wir, die Jungen Unternehmer, teilen den Wunsch nach mehr Gerechtigkeit, genauer gesagt nach mehr Chancengerechtigkeit. Gerechtigkeit kann nicht bedeuten, dass im Nachhinein jedem Bürger gleiche Einkommen, hohe Löhne und subventionierte Renten auf Kosten aller anderen versprochen werden. Gerechtigkeit muss bedeuten, jedem die Chance zu geben sein Leben selbst zu bestimmen. Es genügt nicht, wie Donald Trump oder wie die AfD Missstände anzuprangern. Man muss auch genau erforschen, wo die Ursachen dafür liegen und diese beheben.

Bei den Reden von Martin Schulz fällt mir auf, dass er viel über die horizontale Gerechtigkeit spricht. Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern. Gerechtigkeit zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Wir brauchen aber auch eine vertikale Gerechtigkeit zwischen den Generationen.

Die Welt besser machen

Wir müssen unsere Kinder befähigen, eines Tages den Staffelstab von uns zu übernehmen. Um das zu erreichen, brauchen sie eine hervorragende Ausbildung. Die Frage, die sich dabei stellt ist, ob das aktuelle föderale System noch zeitgemäß ist. Und wenn ja, wie? Unsere Wirtschaft steht im globalen Wettbewerb. Mit einem System, das den Anforderungen gerecht wird, müssen wir unsere Kinder darauf vorbereiten. Ein elementarer Grundstein wird bereits in den Kitas gelegt.

Was muss Bildung leisten

Es werden nicht alle Kinder Akademiker. Müssen sie auch nicht! Jedoch müssen alle Kinder die Möglichkeit dazu haben. Den Weg zu einer guten Ausbildung muss die frühkindliche Bildung ebnen. Nur sie ermöglicht die gleichen Startchancen für alle Kindern. Investitionen in Hochschulen können das nicht leisten.

Eine hervorragende Ausbildung muss losgelöst vom Portemonnaie der Eltern möglich sein. Nur so entsteht echte Chancengerechtigkeit. Chancengerechtigkeit bedeutet nicht, dass jeder kostenlos studieren darf. Es bedeutet, dass jedes Kind in die Lage versetzt wird von Anfang an, die bestmögliche Ausbildung für sich anzustreben. Dazu braucht es neue Impulse.

  1. Forderung: Vollständige Finanzierung der frühkindlichen Bildung aus Steuern.

Es ist die Aufgabe des Staates gleiche Starchancen für alle zu gewährleisten. Die Möglichkeiten der persönlichen Entfaltung darf keine Frage der Herkunft sein. Daher muss die frühkindliche Bildung als Umverteilungskomponente des Steuersystems angesehen werden. Ein Großteil der Finanzierung wird bereits mit Steuergeldern gestemmt. Zusätzlich noch Gebühren und Beiträge zu erheben,bestraft der Mitte der Gesellschaft. Die frühkindliche Bildung sollte komplett mit Steuergeldern finanziert werden.

Der zweite positive Effekt, neben Startchancengerechtigkeit, ist die Gleichberechtigung für Mütter. Ausreichende Betreuungsmöglichkeiten für Kleinkinder ermöglichen auch Müttern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Frauen, gerade die mit geringem Einkommen, müssen wegen hoher Kita-Gebühren genau abwägen, ob sie das Kind nicht doch lieber zu Hause betreuen wollen. Im Zweifel bleiben sie dem Arbeitsmarkt fern. Das hat viele negative Folgen: Geringere Haushaltseinkommen, gebrochene Erwerbsbiografien, mangelnde Gleichberechtigung, geringere Renten und Abhängigkeit der Frau vom Mann.

  1. Forderung: Wettbewerb im Bildungssystem

Leistungen und innovative Ansätze von Schulen und Kitas müssen honoriert werden können. Dafür sollen Eltern Gutscheine erhalten, die sie in der Betreuungseinrichtung ihrer Wahl einlösen. Diese Abgabe des Gutscheins zählt als positive Bewertung und belohnt Einrichtungen, die gute Arbeit leisten. Kitas mit wenigen Gutscheinen müsst sich mehr ins Zeug legen. Damit die Leitung der Kindertagesstätten darauf reagieren kann, müssen sie Entscheidungen, wie sie die Betreuung und Bildung sicherstellen, eigenverantwortlich treffen können. Kitas brauchen mehr individuellen Freiraum für die Umsetzung.

Gewisse Rahmenbedingungen von Seiten der Gesetzgeber können natürlich weiterhin aufgestellt werden. Es sollten jedoch keine Unterschiede zwischen Kindertageseinrichtungen verschiedener Träger gemacht werden. Es ist in der Bildung, wie überall auf der Welt: Wettbewerb steigert die Qualität. So entstehen nachhaltig eine gerechtere Gesellschaft und mehr kluge Köpfe in Deutschland.

Über den Autor | Dr. Hubertus Porschen ist ehrenamtlicher Bundesvorsitzender des Wirtschaftsverbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER, Gründer und Geschäftsführer der App-Arena GmbH in Köln sowie promovierter Volkswirt. Im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl initiiert der Verband die Kampagne „Germany´snext Bundeskanzler/in“. Hier soll die Stimme der jungen Generation gefunden werden, die die Interessen der Erst- und Zweitwähler am besten vertritt. Die Kampagne soll junge Wähler für Politik begeistern.

Veröffentlicht am 19.05.17

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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