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Der Weg zur weltbesten Bildung

28. August 2017
Hubertus Porschen,  Bundesvorsitzender | Foto: DIE JUNGEN UNTERNEHMER / Marc-Steffen Unger

Hubertus Porschen, Bundesvorsitzender DIE JUNGEN UNTERNEHMER / Foto: Marc-Steffen Unger

Über Bildung reden viele. Gerade in Zeiten des Wahlkampfs werfen Politiker mit einer wirren Mischung aus Problemen, Konzepten und Lösungsansätzen um sich. Bei diesem Dickicht sollten folgende drei Fragen dabei das Fundament für jede Bildungsdebatte sein:

  1. Warum ist Bildung wichtiger denn je?
  2. Welche Rahmenbedingungen kann die Politik setzen?
  3. Welche Inhalte sollten vermittelt werden?

Deutschland ist ein Hochtechnologie-Standort, ein Land der Dichter und Denker, ein Land der Ingenieurskunst. Know-How und Bildung waren in den letzten Jahrzehnten prägend für den wirtschaftlichen Aufstieg und sind es in einer globalisierten Welt umso mehr. Denn die Welt ändert sich schneller denn je: Auch wenn Trump und Co. den Eindruck erwecken, der Globalisierung Einhalt gebieten zu können, sie geht unaufhaltsam weiter. Dafür muss sich unsere Gesellschaft wappnen. Und das geht am besten mit Bildung. Mit der Globalisierung einher geht die Digitalisierung. Wir haben in Deutschland einen dezentralen Mittelstand und dezentrale Forschungseinrichtungen. Hier ist es wichtig, dass mittelständische Hidden Champions die Digitalisierung für sich nutzen, Forschungscluster dezentrales Wissen koordinieren. Schließlich sind Daten das Öl des 21. Jahrhunderts. Für all das braucht es herausragend gebildete Köpfe.

Politik im Bildungssektor

Kommen wir zur zweiten Frage, dem Einfluss der Politik auf den Bildungssektor. Hier hat sich der sonst oft segensreiche Föderalismus als Hemmschuh für Innovationen entwickelt. Es muss endlich möglich werden, dass der Bund Abschlüsse an Schulen vergleichbarer macht.

Zudem muss die Autonomie der Bildungseinrichtungen, Schulen wie Universitäten, gestärkt und der Wettbewerb untereinander gefördert werden. Nur dadurch können die Bildungseinrichtungen Höchstleistungen abliefern. Das nützt zunächst den Lernenden, implizit jedoch der gesamten Wirtschaft und Gesellschaft. Damit der Wettbewerb seine Wirkung entfalten kann, muss es eine Vergleichsgrundlage geben. Es führt kein Weg an bundeseinheitlich identischen Vergleichsklausuren vorbei – und das nicht erst beim Abitur, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.

Zuletzt stellt sich schließlich die Frage, welche Inhalte vermittelt werden sollten. Schon heute haben wir hervorragende fachspezifische Studiengänge, die herausragende Ingenieure, Mathematiker und viele mehr hervorbringen. Doch Wissenslücken bleiben bestehen.

Kein Unternehmertum auf dem Lehrplan

Unternehmerische Kompetenzen werden sträflich vernachlässigt. Und das auch bei wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen! Deutsche Lehrbuchklassiker vermitteln viel innerbetriebliches Detailwissen. Doch was den Unternehmer ausmacht, wie er tickt, wie er Verantwortung übernehmen muss, das fällt sinnbildlich hinten herunter.

Das Zeitalter der Digitalisierung darf nicht nur auf den Pausenhöfen stattfinden, sondern muss endlich Einzug in die Klassenräume finden.  Zwar muss nicht jeder Programmierer werden, aber ähnlich wie die englische Sprache vor 15 Jahren noch ein Muss für eine Managementkarriere war, so sind es heute digitale Kompetenzen, die ein Tor zu einer neuen Welt und Karrieremöglichkeit eröffnen. Und nicht zuletzt brauchen wir viel mehr wirtschaftliche Kompetenzen bei den jungen Menschen. Gedichtanalysen und die Fortpflanzung der Blattlaus sind sicherlich richtige und wichtige Lerninhalte. Doch wenn dabei das Zusammenspiel aus Angebot und Nachfrage, Funktionsweisen der Wirtschaftspolitik und die Bedeutung von freiem Handel auf der Strecke bleiben, ist eine Kurskorrektur nicht nur ratsam, sondern notwendig.

Bildungsdebatten sollten in Zukunft strukturierter geführt werden. Dieser Text soll dazu beitragen. Mit einigen wenigen Schritten, die ich skizziert habe, lassen sich die Weichen unserer Bildungslandschaft auf Zukunftskurs stellen. Doch das ist erst der Anfang. Megatrends wie die Blockchain, Flexibilisierung und vor allem Automatisierung der Arbeitswelt sind darin noch gar nicht berücksichtigt. Die Zukunft steckt voller Herausforderungen. Nur mit der weltbesten Bildung können wir ihnen entgegentreten.


Gastbeitrag von Dr. Hubertus Porschen, Bundesvorsitzender des Wirtschaftsverbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER.

Veröffentlicht am 28.08.17

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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