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Dual studieren, was man darüber wissen sollte!

16. August 2017

Das duale Studium, ein Modell welches in diversen Ausführungen in Deutschland seit den 70ern existiert, erfreut sich immer steigender Beliebtheit. Immer mehr Schülerinnen und Schüler bewerben sich auf eine begrenzte Zahl von dualen Studienplätzen.

Am Anfang sollte immer die Frage stehen: Möchte ich wirklich dual studieren? Als Schüler ist man fast nur dem Bewerbermarketing der Firmen ausgesetzt und die Nachteile eines dualen Studiums werden einem kaum bewusst. Dabei muss man sich über einige Dinge im Klaren sein:

  • Ein Studienwechsel ist in der Regel nicht möglich
  • Freie Zeit ist durch den Wegfall der Semesterferien sehr rar
  • Die Ausbildung ist meist sehr fachspezifisch
  • Unter Umständen bindet man sich an das Unternehmen
  • Flexibilität beim Wohnort sollte vorhanden sein

Ist man sich diesen Tatsachen bewusst (welche natürlich nicht immer gänzlich zutreffen) steht der Studienwahl nichts mehr im Wege.

Den richtigen Studienplatz finden

Gerstenkorn01.09.2015Die Fächerwahl beim dualen Studium ist relativ begrenzt, sehr beliebt sind Wirtschaftswissenschaften. Das Unternehmen gibt hierbei den Studiengang und die duale Hochschule, bzw. Berufsakademie vor. Hierbei würde ich mich zuerst für Fachrichtungen entscheiden, die mich interessieren, beispielsweise Wirtschaftsinformatik oder Bankenwesen. Informationen über die verschiedenen Studiengänge erhält man unter anderem auf den Webseiten der dualen Hochschulen.

Hat man eine grobe Auswahl von Fachrichtungen getroffen muss ein passendes Unternehmen gefunden werden. Dabei hilfreich ist oftmals auch die Agentur für Arbeit. Primär muss man natürlich selbst aktiv werden und auf den Karriereseiten von Unternehmen recherchieren. Um potenzielle Arbeitgeber persönlich kennenzulernen, können auch Abimessen hilfreich sein. Allgemein gibt es allerdings Unternehmen, die sich dort sehr oft blicken lassen und Unternehmen, die dort nie aufzufinden sind. Daher sollte man sich auf jeden Fall über mehrere Kanäle potenzielle Arbeitgeber suchen und Stellenbeschreibungen am besten sortiert sammeln.

Aus den gesammelten Stellenbeschreibungen heißt es dann eine Auswahl treffen, wo man sich bewirbt. Sollte aus den Beschreibungen noch Fragen hervorgehen, zum Beispiel zur dualen Hochschule oder bezüglich des Einsatzes im Unternehmen, sollte man am besten frühzeitig telefonisch nachfragen.

Erfolgreich bewerben

Die Bewerbung, ob online, per Email oder sogar klassisch per Post, besteht aus einem Anschreiben, dem Lebenslauf und Anlagen. Zur Gestaltung der Unterlagen möchte ich hier nicht genauer eingehen, dahingehend gibt es genügend hilfreiche Tipps im Internet. Allgemein ist es wichtig, dass in den Unterlagen die Stärken und Fähigkeiten begründet dargelegt werden und dem Unternehmen dein persönlicher Mehrwert klar wird. Top-Noten sind dabei nicht mehr zwingend Voraussetzung. Mit guten Noten in Deutsch, Mathe, Englisch stehen einem schon sehr vielen Chancen offen. Auch große Unternehmen achten allerdings mittlerweile vermehrt auf außerschulische Aktivitäten. Politisches oder soziales Engagement werden dabei gerne gesehen und können auch als Argumentationsbasis für zum Beispiel Teamfähigkeit herhalten.

Nach dem Einreichen der Bewerbungsunterlagen kann einem je nach Unternehmen so ziemlich alles zwischen einem einzigen Vorstellungsgespräch und einem 5-stufigem Auswahlverfahren erwarten. Oftmals erhält man sehr schnell eine Einladung zum Online-Testverfahren, bei dem gängige Fähigkeiten wie Konzentration oder Zahlenverständnis abgefragt werden können. Allgemeine Tipps zu geben ist hierfür recht schwierig, da die Tests teilweise enorm variieren. Beherrschen sollte man allerdings den Dreisatz und einfache Zahlenreihen.

Hiernach erhält man teilweise die Einladung zu einem zweiten Test, in den Räumlichkeiten des Unternehmens. Daher lohnt sich das Schummeln beim Test zu Hause auch nicht.

Auch Telefoninterviews sind bei einigen Arbeitgebern gängig. Dafür am besten im Voraus den Umfang abfragen. Kurzinterviews von ~15 Minuten bestehen meist nur aus kurzen Fragen zum Lebenslauf, längere Gespräche können durchaus auch mal die Frage nach einer kurzen Vorstellung beinhalten und ähneln eher dem klassischen Vorstellungsgespräch.

Assessment Center sind mittlerweile bei vielen Firmen fester Teil des Auswahlverfahrens. Diese werden meistens in den Räumlichkeiten des Unternehmens durchgeführt und dauern einen ganzen Tag. Die Bewerber werden dabei in Teamübungen aber auch zum Beispiel Selbstpräsentationen oder Fachvorträgen auf Herz und Nieren getestet. Ein Bewerbungsgespräch bildet den Abschluss.

Dabei sollte man den Tag entspannt angehen und vor allem den anderen Bewerbern offen begegnen. Ein natürliches und selbstsicheres Auftreten sind dabei ebenso wichtig wie gute Manieren. Teilweise werden unter die Bewerber auch Mitarbeiter des Unternehmens gemischt.

Fazit

Das duale Studium erfreut sich immer stärkerer Beliebtheit und so scheint es kaum verwunderlich, dass besonders für Studienplätze bei großen Unternehmen absolut kein Bewerbermangel herrscht. Doch wer schon bei der Auswahl strategisch vorgeht und sich entsprechend vorbereitet, hat immer noch gute Chancen ein qualitativ hochwertiges Studium mit der Praxiserfahrung bei einem beliebten Arbeitgeber zu verbinden.


In der neuen Reihe abi & JETZT?! zeigt wissensschule.de, welche Möglichkeiten man nach dem Abitur hat. Wir wollen aber auch zeigen, das Studium und Ausbildung nur zwei Wege sind, die man beschreiten kann und wie sich angehende Abiturienten auf die Zeit nach dem Abitur vorbereiten. Heute liefert uns  Severin Gerstenkorn einen Themenbeitrag zum dualen Studium, der in diesem Jahr am Albertus-Magnus-Gymnasium Abitur machen wird.

Hier den Erfahrungsbericht zum dualen Studium Wirtschaftsingenieurwesen an der DHBW Mannheim lesen.

Veröffentlicht am 16.08.17

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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