Monitor Digitale Bildung: Der Geist ist willig, das WLAN ist schwach
Dass die digitale Welt Schule verändert, ist für viele Lehrer und Schulleiter klar – wie man diese Veränderung gestalten kann, dagegen noch nicht. Dieses konzeptionelle und technische Vakuum belegt eine Studie der Bertelsmann Stiftung, die den Stand des digitalisierten Lernens in Deutschlands weiterführenden Schulen aus Sicht der Beteiligten untersucht. Etwa 70 Prozent der Schulleiter und Lehrer sind davon überzeugt, dass digitale Medien die Attraktivität ihrer Schule steigern werden. Aber nur jeder fünfte Lehrer glaubt, dass digitale Medien dazu beitragen, die Lernergebnisse der Schüler zu verbessern. Ganz anders bewerten Schüler selbst ihren digitalen Lernerfolg: 80 Prozent bestätigen, dass sie durch Lernvideos, Internetrecherche oder moderne Präsentationsprogramme aktiver und aufmerksamer seien und wünschen sich einen vielseitigeren Einsatz digitaler Medien.
Dabei sind nur etwa 15 Prozent der befragten Lehrer versierte Nutzer digitaler Medien. Demnach fehlt es nicht nur an Geräten und Internet-Anschlüssen, sondern vor allem an Konzepten, wie digitale Medien im Unterricht sinnvoll einzusetzen sind. Tatsächlich verwendet kaum eine Schule neue Technologien, um besonders förderbedürftige Schüler zu unterstützen – obwohl das möglich wäre. Der sinnvolle Einsatz digitaler Medien muss selbstverständlich in der Lehrerfortbildung und Pflichtprogramm in jedem Lehramtsstudium werden. Digitalisierung darf für Lehrkräfte aber nicht als zusätzliche Belastung daherkommen, sondern muss Teil der Lösung für aktuelle schulische Herausforderungen, wie der Umgang mit individueller Förderung, Ganztag oder Inklusion sein.
Zum Projekt: http://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/teilhabe-in-einer-digitalisierten-welt/monitor/schulbildung/