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Nomophobie - Die Angst vor dem Vergessen

7. Oktober 2015
Foto: pixabay.com

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In dem technikaffinen Land Südkorea wurde beobachtet, dass vorwiegend jüngere Menschen zunehmend  an Vergesslichkeit infolge der Informationsflut leiden, mit der sie am Arbeitsplatz und in der Freizeit konfrontiert sind. Um die Flut zu bewältigen, tritt das Erinnern zurück. Das Gedächtnis wird an die Geräte delegiert, von denen man schließlich immer abhängiger wird. Die Abhängigkeit lässt sich erahnen, wenn man sich vorstellt, einmal Handy und Internet nicht zur Verfügung zu haben und dann plötzlich isoliert in der Welt steht. Dieses Phänomen wird inzwischen in der Literatur als Nomophobie, "No-Mobile-Phone-Phobia", beschrieben, die Angst, das Handy könne ausfallen und den Benutzer in das Schattenreich der Unerreichbarkeit stossen. Auch in Deutschland tendieren Nutzer von Mobiltelefonen zu nomophobem Verhalten. Besonders stark betroffen sind Smartphone-Nutzer zwischen 18 und 25 Jahren. Mit Smartphones wird im Gegensatz zu früheren Handys längst nicht mehr nur noch telefoniert oder gesimst. Die modernen Mobiltelefone sind kleine Multifunktionstalente. Neben fotografieren und spielen können Nutzer von Smartphones mittels Internetzugriff ganz leicht von unterwegs in sozialen Netzwerken surfen oder nach dem besten Restaurant in der Umgebung suchen. Dadurch nimmt das Smartphone bei vielen Nutzern eine Schlüsselrolle im Alltag ein. Eine wichtige Ursache von Nomophobie ist die Angst, den Kontakt zu Freunden und Familie nicht lückenlos aufrechterhalten zu können. Durch diese Vorstellung wird die Verlustangst des Smartphones bei der Mehrheit der Betroffenen am stärksten geschürt. Anderen bietet das Smartphone die Sicherheit, in allen Lebenslangen schnell zu reagieren. Ohne ihr Smartphone fühlen  sich Betroffene weniger flexibel und fürchten, die Anforderungen des Alltags nicht mehr perfekt meistern zu können. Triebfedern  von Nomophobie sind generell die Angst vor Einsamkeit und innerer Leere oder das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit. Typische Verhaltensweisen, die mit Nomophobie einhergehen, sind:

  • Entzugserscheinungen, wie Nervosität, Ängste unddepressive Stimmung, bei ungewollter Abstinenz
  • Drang und Gier nach dem Smartphone
  • Stress und Beklemmung bei ausgeschaltetem Mobiltelefon
  • Schweißausbrüche, Zittern, Herzklopfen, Angstzustände und Panik bei Unerreichbarkeit
  • Gefühl der "Nacktheit", wenn das Mobiltelefon zuhause gelassen wurde

Die Situation des Kommunikationsverlusts versuchen Nomohobiker durch folgende Punkte zu vermeiden:

  • Jeder zweite schaltet das Smartphone nie aus
  • Das Smartphone wird immer nah bei sich getragen, um es nicht zu verlieren
  • Viele Nomophobiker besitzen ein zweites Mobiltelefon als Ersatz

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Gibt's hier Diskussionsbedarf? Wir sind auf eure Meinung gespannt! Als Kommentar oder als Mail an team@wissensschule.de.

Veröffentlicht am 07.10.15

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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