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Sattlerin - mein Erfahrungsbericht

15. April 2015

Vom Gürtel bis zur Tasche - Meine Ausbildung zur Sattlerin, Fachrichtung Feintäschnerei

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Ich hatte eigentlich nie einen "Traumberuf", aber schon zu Schulzeiten war mir klar, dass ich etwas handwerkliches machen wollte. Ich muss mit meinen Händen arbeiten - alles andere  würde mich auf Dauer nicht glücklich machen. Ich brauche etwas, das mir am Ende des Arbeitstages zeigt: "Das habe ich mit meinen Händen geschaffen".

Ich heiße Barbara Zilles, bin 26 Jahre alt und im ersten Lehrjahr meiner Ausbildung zur Sattlerin, Fachrichtung Feintäschnerei.

Mit 18 Jahren, nach meinem Fachabitur, fing ich eine Lehre zur Graveurin an, die ich nach drei Jahren mit einem Gesellenbrief erfolgreich abschloss. Mir gefiel mein Beruf, sodass ich ihn weitere fünf Jahre ausübte. Mit der Zeit hatte ich den Drang nach etwas Neuem und ich beschloss noch einmal eine neue Ausbildung zu wagen.

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Ich tauschte Metall gegen Leder. Beide Materialien sind sehr interessant und es gibt viele verschiedene Möglichkeiten sie zu bearbeiten. Leder hat es mir besonders angetan! Leder ist ein natürliches Produkt, das toll aussieht, sich gut anfühlt und gut riecht. Ja, es riecht wunderbar. Das merkte ich schon beim ersten Betreten des Ladens und der Werkstatt, in der ich jetzt arbeite. Ein unvergleichlicher Geruch, den man auch häufig bei Schustern findet.

Der Beruf des Sattlers ist in drei Fachbereiche unterteilt. Der Reitsportsattler fertigt alles Rund ums Pferd, vom Sattel bis zum Zaumzeug. Der Autosattler näht und polstert z.B. Bezüge für Auto- oder Bootssitze. Der Feintäschner fertigt Lederprodukte aller Art, vor allem aber Taschen, Gürtel, Geldbörsen und Schlüsselanhänger.

Ich bin nun im sechsten Monat meiner Ausbildung. Für diesen Beruf ist es hilfreich einige Voraussetzungen mitzubringen. Handwerkliches Geschick, Kreativität, Genauigkeit, eine gute Augen-Hand-Koordination und Spaß im Umgang mit den verschiedensten Werkzeugen und Materialien sind von Vorteil.

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Ich durfte von Anfang an sehr viel ausprobieren, denn es gibt unterschiedlichste Dinge, die in unserer Werkstatt stattfinden: Wir bieten Reparaturen für Taschen und andere Produkte aus Leder an. Darüber hinaus realisieren wir Sonderanfertigungen - beispielsweise Taschen, Gürtel, Armbänder und Schlüsselanhänger komplett nach Kundenwunsch oder Eigenentwicklungen nach unseren Vorstellungen.

In unserem Geschäft in Düsseldorf Bilk bieten wir Produkte an, die direkt in unserer Werkstatt angefertigt wurden. Das ist sehr spannend, weil ich bei allen Arbeitsschritten - von der Idee bis zum fertigen Produkt - zuschauen und mithelfen kann. Es macht Spaß eigene Ideen auszuprobieren und umzusetzen, aber auch das "Lieblingsstück" eines Kundens zu reparieren.

Regulär dauert die Ausbildung 3 Jahre.

Ich kann nur empfehlen, fast schon vergessene Berufe z.B. in einem Praktikum auszuprobieren. Man wird positiv überrascht!

Viel Spaß und Erfolg bei der Berufswahl.

Veröffentlicht am 15.04.15

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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