Senat zeichnet Studierende für hervorragende Abschlussarbeiten aus
Einmal im Jahr werden an der Hochschule Niederrhein die mit jeweils 1000 Euro dotierten Senatspreise verliehen. Der Senat würdigt damit herausragende Abschlussarbeiten in vier Kategorien. „Die Arbeiten zeigen, wie vielfältig die Hochschule Niederrhein ist. Die Kategorien verdeutlichen zudem, dass wir als Hochschule für angewandte Wissenschaften Wert auf die Verknüpfung von Forschung und Praxis sowie Verbundenheit zur Region legen“, sagte der Senatsvorsitzende Prof. Dr. Georg Oecking bei der Feierstunde.
Aufgrund der besonders hochwertigen Qualität der Einreichungen wurde der Preis in der Kategorie „Anwendungsorientierung“ aufgeteilt. Jeweils 500 Euro gehen an Susanne Boers vom Fachbereich Design sowie Ramona Nolden vom Fachbereich Textil-und Bekleidungstechnik. Susanne Boers entwickelte in Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen und der CryLaS GmbH für ihre Bachelorarbeit ein nanotechnisches Laborgerät im Desktopformat. Ramona Nolden realisierte einen Handschuh, welcher durch LEDs dem Nutzer eine Trainingserfolgsmeldung gibt. Im Handschuh integrierte sie einen arduinogesteuerten Biegesensor der eine Leuchte einschaltet, sobald der Nutzer fest genug zudrückt.
In der Kategorie „Regionaler Bezug“ überzeugte Franco Fährmann aus dem Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik die Jury. Für den Standort Dormagen des Chemieunternehmens INEOS analysierte Fährmann einen Abschöpfungsprozess in einer Abwasserbehandlungsanlage. Im Rahmen seiner Masterarbeit entwickelte er ein verfahrenstechnisch optimiertes Konzept hinsichtlich ökologischer & ökonomischer Bedingungen.
Den Preis in der Kategorie „Forschung“ erhielt Johanna Pallmann aus dem Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik. In ihrer Bachelorarbeit entwickelte sie ein neuartiges und biobasiertes Flammschutzmittel für die Ausstattung von Polypropylen-Kunststoffen. Denn häufig werden zur Realisierung eines Flammschutzeffektes bromierte- oder chlorierte Additive eingesetzt, welche jedoch aufgrund von Umwelt und Gesundheitsaspekten umstritten sind. Die Arbeit entstand im Rahmen des Double-Degree-Programms mit der Polytechnic University Tianjin in China.
Auch in der Kategorie „Innovation“ entschied sich die Jury den Preis zu teilen. Marie Angerer aus dem Fachbereich Sozialwesen untersuchte in ihrer Bachelorarbeit die Selbstdarstellungskultur in den Sozialen Medien. Sie hinterfragte, inwiefern Soziale Medien die individuelle Persönlichkeitsentwicklung beeinflussen und wie sich das digitale und reale Leben verbinden lässt. Julia Nikoleisen produzierte für ihre Masterarbeit am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik eine Unisex-Kollektion aus einem selbst entwickelten nachhaltigen Garn, welches teilweise aus menschlichem Haar gefertigt wurde. Die Haare, welche sie aus Friseursalons bezog, seien nach dem Abschneiden nur noch Abfallprodukte. Durch deren Verwendung könne der Einsatz von Baumwolle und Plastik reduziert werden.
Die Studierenden können sich für den Senatspreis nicht direkt bewerben: Ihr jeweiliger Prüfer schlägt die Arbeit dem Prüfungsausschuss in den Fachbereichen vor, der einen Vorschlag pro Kategorie dem Senat unterbreitet. Dieser entscheidet dann über die Preisträger auf Grundlage der Bewertung durch eine Jury, die sich aus Senatsmitgliedern zusammensetzt.