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Tod der Hausaufgabe durch K.I.?

11. August 2022

Lehrer*innen kennen gerade bei jüngeren Schülern/*innen das Problem der übereifrigen Eltern, die für Ihren Schützling gerne mal „zu viel“ helfen. So bringt der/die ein oder andere Schüler*in ein Bild mit in den Kunstunterricht, dass nicht seine sonstigen Leistungen entspricht und die Urheberschaft lässt sich schwer nachprüfen. Lehrer*innen die die „Originalität“ von Hausaufgaben sicher stellen wollten helfen sich in der Regel mit besonders kreativen Aufgaben wie z.B. „Schreibe ein Gedicht über den Sandmann mit dem Sprachstil von Goethe“ oder Ähnlichem. Die vermeintlichen Probleme der Hausaufgabenstellung ließen sich so bisher meistens in den Griff bekommen. Bis jetzt!

Neuste Entwicklungen:

Neuste Entwicklungen im Bereich der künstlichen Ergänz erschaffen sogenannte neuronale Netzwerke, die mit Millionen Datensätzen des Internets trainiert wurden. Im Jahr 2020 machte die von Elon Musk mitgegründete Firma Open AI Schlagzeilen mit ihren neuen Textvorhersage Modell GPT3. Mithilfe des Modells ist es nicht nur möglich nahezu menschliche Unterhaltungen zu führen, beispielsweise mit Personen der Zeitgeschichte, es ist auch möglich mittels Spracheingabe jede beliebige Programmiersprache ohne tieferes Verständnis dieser zu programmieren. Es lässt sich nahezu jede Fantasie und jeder sprachliche Befehl von Seiten der K.I. durchführen. Ein Beispiel: Sie möchten eine Hausaufgabe wie die zuvor genannte verfassen, so beginnen Sie einfach mit der Texteingabe „Schreibe ein Gedicht über den Sandmann mit dem Sprachstil von Goethe. Satz 1: Die Sonne tönt nach alter Weise auf Nathanel…“ Die K.I. erkennt dieses Muster und wird den Satz vervollständigen und danach Satz 2 und Satz 3 kreativ und entsprechend der Aufgabe und im richtigen Reimmuster mit Goethes Sprachstil vollenden. Für weiteres Aufsehen sorgte dieses Jahr die K.I. Dall E3 von Open AI und Google Parti. Beide K.I. sind in der Lage mittels kurzen Textbefehlen nahezu fotorealistische Bilder zu erzeugen in beliebigen Abwandlungen und Kunststilen. Ein Beispiel: Auf die nachfolgende Eingabe wurde das nachstehende Bild erzeugt „Teddybären arbeiten an neuer K.I: Forschung unter Wasser mit 1990 Technologie“

Bildquelle: https://www.dezeen.com/2022/04/21/openai-dall-e-2-unseen-images-basic-text-technology/

Noch haben alle angesprochene K.I. einige Nachteile, beispielsweise entstehen noch Fehler und die Auflösung und Textlänge bei der jeweiligen Ausgabe ist Teils begrenzt, aber bessere K.I.s wie GPT 4 sind schon am Horizont zu sehen. Viele auch gerade kreative Berufe, die man bis dato immer für sicher hielt, gehören in wenigen Jahren der Vergangenheit hat. Grafikdesigner, Webdesigner und Models werden überflüssig, da die entsprechenden Abbildungen von K.I. in allen Varianten in Sekunden erzeugt werden können. Erste Firmen bieten schon generische Modemodels für Kleidung an.

Implikationen für Schule und Hausaufgaben

Es wird noch 1-2 Jahre dauern bis erste Anwendungen im Schulbereich durchschlagen und Schüler*innen die angesprochenen K.I. z.B. für Kunst- oder Deutschhausaufgaben nutzen können aber die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Das Problem: Auch kreative Aufgabenstellungen der Lehrkraft können perfekt umgesetzt werden. Jetzt denkt sich der/die normale Lehrer*in „Kein Problem, wenn die Aufgabe zu perfekt und ohne Fehler umgesetzt ist, dann werde skeptisch“. Dies ist allerdings zu kurz gedacht. Schüler*innen sind in der Lage einfach der K.I. die Anweisung zu geben, die Aufgabe mit Fehlern und Sprachfähigkeiten eines Schülers zu schreiben, so dass Fehler absichtlich vorkommen.

Was also tun?

Jede Hausaufgabe besteht aus einer geistigen/kreativen Leistung und einem Fleißanteil (z.B. dem eigentlichen Schreiben bzw. dem Malen). Der geistige Inhalt der Hausaufgabe ist mit den neuen Entwicklungen nicht mehr fälschungssicher, allerdings kann man etwas an der Form machen. Drei Vorschläge zum Umgang:

  • Nr1., Wenn man entgegen der technischen Entwicklung beispielsweise bewusst auf handschriftlich geschriebene Hausaufgaben abzielt oder mit mehr Materialien im Kunstunterricht arbeitet wird die Fälschung schwerer. Des Weiteren ist hier eine Änderung des Mindsets wichtig. Geistige und kreative Leistung sollte bei Hausaufgaben in den Hintergrund treten und der repetitive Gedanke in den Vordergrund. Geistige Leistung und kreatives Schaffen sollte nach Möglichkeit in den Unterricht, wo diese auch im Entstehungsprozess überprüft werden können.
  • Eine zweite Möglichkeit besteht darin regelmäßige Lernüberprüfungen zu schreiben, wobei viele Lehrkräfte diese Zusatzarbeit sicher nicht möchten.
  • Eine dritte und letzte Möglichkeit ist es schlicht auf Hausaufgaben zu verzichten und dafür Klausuren aufzuwerten.

Natürlich lassen sich die neuen Techniken auch dazu verwenden auf Seiten der Lehrkraft z.B. zur Klausurenerstellung und Korrektur das Leben zu erleichtern, aber das ist ein anderes Thema….

Hinweis: Dieser Text wurde ohne K.I. Hilfe geschrieben ?

 

Future-Teach: Digitalisierung des Lehralltags

Veröffentlicht am 11.08.22

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Wie sagte schon Bacon: „Wissen ist Macht!“
*Francis Bacon, 1561 - 1625, Philosoph & Jurist
 

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